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Miltenberg

Miltenberg – Sehenswürdigkeiten in der fränkischen Stadt am Main

Als wir unseren Ausflug nach Franken geplant haben, haben wir noch auf dem Maps herumgestöbert. So fanden wir die malerische Stadt Miltenberg. Wunderschöne Bilder sind vor unseren Augen erschienen. Unsere Neugierde wurde geweckt und wir wollten uns diese fränkische Stadt auch entdecken. Wir müssen dir sagen, Miltenberg hat uns sofort verzaubert. Sie hat eine Altstadt mit mittelalterlichem Flair und mit dekorativen Gebäuden, breiten, schönen Plätzen und mit zahlreichen Museen, die die Geschichte der Stadt erzählen. Von der Burg hast du einen wundervollen Blick auf den Fluss und auf die Umgebung. Hier zeigen wir die Schönheiten von Miltenberg am Main.

Kurze Geschichte der Stadt

Die Umgebung wurde schon von den Römern bewohnt. Die Stadt wurde erst um den 13. Jahrhundert gegründet und in den Urkunden erwähnt. Dank seiner sehr günstigen Lage am Fluss Main, begann die Stadt sich rasant zu entwickeln. Auf der Strecke zwischen Frankfurt und Nürnberg blühte der Handel und Miltenberg wurde zu einer wichtigen Zoll- und Handelsstation. Im 16. Jahrhundert hat die Stadt Feuerschaden erlitten und musste teilweise neugebaut werden. Viele hübsche Fachwerkhäuser und die Burg stammen aus dieser Zeit. Ab dem 1600er Jahren verlor Miltenberg seine Wichtigkeit und seine Rechte. Die Bevölkerung hatte nicht nur im Dreißigjährigen Krieg eine schwierige Zeit. In diesem Jahrhundert begann die Hexenverfolgung, und Miltenberg wurde davon stark betroffen.

Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

Da die Ortschaft ihr mittelalterliches Stadtbild sehr gut bewährt hat, gibt es hier reichlich was zu sehen. Renaissance Bauwerke, stimmungsvolle Gassen, Kirchen und Museen berichten über die lange Geschichte der Stadt. Du kannst die meisten Sehenswerten Miltenbergs zu Fuß bequem erreichen.

Schnatterloch – der Alte Marktplatz in Miltenberg

Der meistfotografierte Ort in der Stadt ist der alte Marktplatz, der auch als Schnatterloch genannt wird. Der Platz umgegeben von bunten Fachwerkhäusern ist ein schöner Anblick. Das kleine Torwächterhäuschen ist durch einem Renaissancetorbogen verbunden, der zu der Burg führt. Daneben kannst du das schönste Gebäude des Platzes entdecken: das ist das Hotel Schmuckkästchen, es wird auch Centgrafenhaus genannt. Du erkennst es von seinem roten Fachwerk und dem geschlossenen Erker. Diese und die weiteren Gebäude um das Schnatterloch herum stammen aus dem 16.-17. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz steht der im Renaissancestil erbaute Schnatterlochbrunnen.

Schwarzviertel

Der Schwarzviertel ist einer der schönsten Teile der Stadt. Es erstreckt sich von dem Schwertfeger Tor am westlichen Ende der Hauptstraße bis zum Marktplatz. In den Wintermonaten werden diese Straße und die verwinkelten Gassen kaum von der Sonne beleuchtet, da der Berg seinen Schatten auf diesen Bereich wirft. Selbst im Sommer stehen die meisten Häuser im Dunkeln. Daher kommt der Name.

Gehe auf der Hauptstraße spazieren und du wirst von der romantischen, mittelalterlichen Stimmung verzaubert. Im Zentrum zwischen dem Marktplatz und dem Engelplatz findest du weitere schöne Fachwerkhäuser, nette Cafés und Restaurants.

Zum Riesen

In der Stadtmitte findest du das schöne Gasthaus zum Riesen. Es steht schon seit dem 15. Jahrhundert und ist die älteste Fürstenherberge Deutschlands. Seine heutige Gestalt hat er am Ende des 16. Jahrhunderts bekommen. Während der Zeit wechselten sich die Besitzer häufig. Im Laufe der Hexenverfolgung wurden sogar zwei Eigentümer wahrscheinlich aus Neid über den wirtschaftlichen Erfolg zum Tode verurteilt.

St. Jakobus Kirche

Die Stadtpfarrkirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Im Laufe der Zeit wurde das Gotteshaus erweitert und renoviert. Im Inneren befindet sich ein modernes Altarbild. Die Säulen des Kirchenschiffs stammen noch aus dem Mittelalter.

Altes Rathaus

Das Alte Rathaus steht seit dem 14. Jahrhundert. In seinen Sälen wurde das Tanzbein geschwungen und es wurde als Kauf- und Lagerhaus benutzt. Heute werden hier Veranstaltungen organisiert.
Du findest Markierungen neben dem Tor, die die Hochwasserstände der früheren Zeiten zeigen.

Museum Burg Miltenberg

In dem Museum, das sich in der Mildenburg befindet, wird die 800-jährige Geschichte der Festung erzählt. In den Räumen kannst du nicht nur archäologische Funde bewundern, sondern auch eine schöne Bildergalerie zeitgenössischen Künstlern.

Die Burg, die nach dem Brand im 16. Jahrhundert wiederaufgebaut wurde, ist in sich auch mit seinen weißen Wänden und roten Fensterrahmen ein sehr schönes Gebäude. Von oben hast du einen tollen Blick auf den Fluss und auf die Stadtmitte.

Die Eintrittskarte kostet 3 € pro Person.

Museum Burg Miltenberg

Museum Burg Miltenberg

Museum Stadt Miltenberg

Das Museum steht am Marktplatz und befindet sich in einem schönen Fachwerkhaus, das in den 1500er Jahren gebaut wurde. Die Dauerausstellung zeigt mithilfe von altertümlichen Gegenständen die Geschichte der Stadt und der Region von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Themen wie Jagd, Alltag und Judentum in Miltenberg werden in der Sammlung auch behandelt. Hinter dem Museum befindet sich seit 2010 einen rekonstruierten Renaissancegarten. Dieser kann während einer Führung besichtigt werden. Der Eintritt ins Museum kostet 4 €. Für den geführten Rundgang im Garten musst du extra 6 € zahlen.

Museum Stadt Miltenberg

Museum Stadt Miltenberg

Ehemaliges Oberamt

Der mittelalterliche adelige Hof sieht wie ein kleines Schloss aus und in seiner Gestaltung ähnelt der Burg, die über die Stadt thront. Beide wurden in der gleichen Zeit ihr heutiges Aussehen bekommen. In den Jahrhunderten hatten hier Ämter mit verschiedenen Bezeichnungen ihren Sitz. Heute befindet sich im Ehemaligen Oberamt die Stadtbücherei.

Ehemaliges Judenbad

In der Löwengasse steht ein schmaler, rot-weißer Fachwerkhaus. Das zierliche Gebäude im Schwarzviertel diente bis zum 20. Jahrhundert als Judenbad. Rituelle Waschungen zu verschiedenen Anlässen wurden hier durchgeführt.

Alter jüdischer Friedhof

Der alte jüdische Friedhof liegt außerhalb der Stadtmauer unterhalb des Burgweges. Der stille, mit Gras bewachsene Friedhof ist eine Gedenkstätte auf die jüdische Gemeinschaft, die die Stadtgeschichte und die Wirtschaft bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bereichert haben.

Alter jüdischer Friedhof Miltenberg

Alter jüdischer Friedhof in Miltenberg

Staffelbrunserbrunnen

Der lustige Brunnen am Mainufer erinnert an den Spitznamen von Miltenberg. Wie der Name entstanden ist, ist ein Rätsel. Eine Erklärung ist dafür, dass die Miltenberger damals das Wasser aus mehreren Brunnen geholt haben. Ein ehemaliger Staffelbrunnen, der aus mehreren Stufen besteht, wurde im 20. Jahrhundert freigelegt. Der Name Staffelbrunnen wurde im Laufe der Zeit lustigerweise verändert. An dem Brunnen siehst du drei pieselnden männlichen Figuren: den Kleinen, den Großen und den Angeber.

Staffelbrunserbrunnen Miltenberg

Staffelbrunserbrunnen

Zwillingstor und die Mainbrücke

Die Brücke über dem Main wurde im 19. Jahrhundert gebaut und war von großer Bedeutung. An dem Ende der Stadtseite steht das imposante Zwillingstor. Die Brücke hat den Zweiten Weltkrieg leider nicht unversehrt überstanden. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Brücke wiederaufgebaut.

Mainpromenade

Zwischen der Mainbrücke und der Eisenbahnbrücke erstreckt sich am Mainufer eine stimmungsvolle Promenade. Es ist ein schöner Abschnitt um zu schlendern und die vorbeifahrenden Schiffe zu beobachten.

Mainpromenade Miltenberg

Mainpromenade

Würzburger Tor

Das Würzburger Tor aus dem 14. Jahrhundert war der östliche Eingang der Stadt. Es diente damals als Zollstelle und Gefängnis. Die Wachmänner waren auch für die Feuermeldung zuständig. Der Turm mit dem schwarzen Dach sieht sehr imposant aus.

Würzburger Tor in Miltenberg

Würzburger Tor in Miltenberg

Mainzer Tor

Der Mainzer Tor steht außerhalb der Altstadt und diente als westlicher Einlass in die mittelalterliche Stadt. Er wurde in der gleichen Zeit, wie das Würzburger Tor erbaut. Die Stadt erstreckte in den früheren Jahrhunderten zwischen den zwei Türmen.

Evangelische Johanniskirche

Die evangelische Johanniskirche steht nah zum Stadtpark an dem östlichen Ende des Burgweges. Das gotische Gotteshaus mit dem nahliegenden Gebäude von evangelischen-lutherischen Kirchengemeinde und dem Pfarramt ist ein schönes Baudenkmal der Stadt. Diese Bauwerke wurden aus rotem Sandstein fertiggestellt und unterscheiden sich im Baustil von den anderen Gebäuden der Stadt.

Evangelische Johanniskirche Miltenberg

Evangelische Johanniskirche

Geheimtipp in Franken: Bürgstadt

In der unmittelbaren Nachbarschaft von Miltenberg findest du zwei kleine Städtchen: Bürgstadt und Kleinheubach. Diese zusammen werden „Drei am Main“ genannt. Kleinheubach hat zwar einige bemerkenswerte historische Gebäude, uns hat die Stadt trotzdem nicht angesprochen. Der östliche Nachbar von Miltenberg fanden wir aber richtig hübsch. Hier möchten wir unsere Geheimtipps mit dir teilen. Das Rathaus in Bürgstadt ist auch ein schönes, auffallendes Gebäude, am schönsten hat uns aber die kleine Martinskapelle beeindruckt.

Rathaus in Bürgstadt

Das hübsche Rathaus mit seinen weißen Wänden und roten Rahmen wurde auch im 16. Jahrhundert wie die Burg in Miltenberg wiederaufgebaut. Es steht an der Kreuzung der Hauptstraße-Krummstraße-Großer Maingasse in Bürgstadt. Laut der Innschrift wurde das Gebäude „mit gemeinen Kosten“ gebaut. Der Bau wurde wahrscheinlich von den Bürgern finanziert.
An dem schwarzen Dach findest du mehrere kleine Türmchen mit Fenster. Die Wand über das Tor ist mit Wappenbildern geschmückt.

Rathaus in Bürgstadt

Rathaus in Bürgstadt

Martinskapelle in Bürgstadt

Eine der schönsten Kapellen, die wir bisher gesehen haben, ist die Martinskapelle. Die kleine Kirche sieht ziemlich unspektakulär aus. Die weißen Wände und rote Tor- und Fensterrahmen zeigen, dass die Kapelle ihre heutige Gestalt im 16. Jahrhundert erhalten hat. Sie wurde allerdings viel früher um den 10-11. Jahrhundert errichtet.

Als wir die Kirche fotografiert haben, hat uns eine nette alte Frau angesprochen, ob wir sie von innen auch besichtigen möchten. Wir waren natürlich neugierig und sie öffnete uns die Kapelle. Als die Tür aufging, ist unsere Kinnlade runtergefallen. An den Wänden gibt es wunderschöne Wandmalereien, die Szenen aus der Bibel zeigen. Die Bilder stammen aus dem 1500er Jahren. Die Kreuzigungsgruppe über dem Altarbogen ist bereits seit dem 15. Jahrhundert ein Teil der Innendekoration. Dass die Wandbilder original und in einem sehr guten Zustand erhalten sind, macht die Martinskapelle einen besonderen Juwel.

Tipp: Wenn die Kapelle bei deinem Besuch geschlossen ist, klingele in dem gegenüberstehenden Haus Nr. 13. Auf der dritten, unteren Klingel steht neben dem Namen die Bezeichnung „Martinskapelle“ drauf.

Anreise nach Miltenberg

Miltenberg hat eine verkehrsgünstige Lage. Aus Aschaffenburg fahren mehrere Züge täglich zur Miltenberg-Station. Die Fahrt dauert ca. 40-45 Minuten.

Über die Autobahn A3 Frankfurt-Würzburg kannst du die Gemeinde auch leicht erreichen. Am besten verlässt du die Autobahn bei Wertheim. Wenn du auf der A81 fährst, nimm die Ausfahrt Tauberbischofsheim.

Parken in Miltenberg

Am Fluss findest du zahlreiche Parkplätze, die ganz nah zum Stadtkern sind. Diese sind kostenpflichtig.

Kostenlos parken in Miltenberg: Bei der evangelischen Johanniskirche liegt ein Parkplatz, wo du kostenfrei für 2 Stunden parken kannst. Von hier erreichst du das Zentrum auch in ein paar Minuten.

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2 Comments

  • Kasia Oberdorf

    Juli 11, 2020 at 8:54 am

    Ein richtig schöner, ausführlicher Bericht. Obwohl ich schon häufig in Miltenberg unterwegs war (beruflich…), sind mir einige Fakten nicht bekannt gewesen, zum Beispiel der sehenswerte jüdische Friedhof oder die lustigen “Mannekenes Pis” von Miltenberg…
    Und die Kapelle in Bürgstadt haut einen richtiggehend aus den Socken. Danke für den Artikel!

    Liebe Grüße
    Kasia

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