Wemding ist eine charmante Stadt im Herzen des bayerischen Schwabens und zählt zu den bestgehüteten Geheimnissen Deutschlands. Die Stadt wurde im Mittelalter auf dem Rand eines Meteoritenkraters errichtet und war einst von einem Stadtmauer umgeben. Wemding begeistert dich mit ihrem mittelalterlichen Flair, gepflasterten Straßen und prächtiger Architektur. Die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und der grüne Stadtpark laden dich zum Schlendern ein. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gibt, darunter alte Türme und Stadttore, schöne Kirchen und bemerkenswerte Gebäude.
In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir die besten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, um das Beste aus deinem Besuch in Wemding herauszuholen.
Historische Altstadt
Die im 8. Jahrhundert gegründete Stadt hat einen kreisförmigen Kern, der im Mittelalter von Stadtmauern umgeben wurde. Es gab eine innere Mauer (leider steht nicht mehr) und eine äußere, die heute noch komplett erhalten ist. Dazwischen befand sich ein 8 Meter tiefer Graben, der heute in der gesamten Länge als Grünanlage dient. Innerhalb der Befestigung entstand eine florierende Stadt mit wunderschönen Häusern und Kirchen.
Stadtpfarrkirche St. Emmeram
Die große kreuzförmige Basilika steht in der Stadtmitte und wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Ihre 60 Meter hohe Türme siehst du schon von der Ferne. Die Kirche ist außen und innen eher schlicht gehalten. Die strahlend weißen Innenwände stehen im großen Kontrast zu dem dunklen Marmor des Barockaltars.
Historisches Rathaus
Das imposante alte Rathaus steht am Marktplatz und wurde im 16. Jahrhundert im Renaissancestil erbaut. Besonders schön ist sein Giebel mit den treppenartig angeordneten Türmchen. Heute befinden sich darin Veranstaltungsräume, die nicht öffentlich zugänglich sind.
Marktplatz
Der quadratische Marktplatz ist von bunten Barockhäusern gesäumt und gibt dir ein Bild über den damaligen Reichtum der Stadt. Im Mittelalter fand hier reger Handel statt und es gab sogar zwei Viehtränke. Heute steht nur ein Brunnen, dekoriert mit der goldenen Madonna auf der Erdkugel.
Tipp: Im Eiscafe Valentino findest du Erfrischung an einem warmen Sommertag.
Geburtshaus von Leonhart Fuchs
Das graue Gebäude an der westlichen Seite des Marktplatzes ist das Geburtshaus von Leonhart Fuchs. Er ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit der Stadt und ein berühmter Botaniker. Von ihm wurden die schönen Fuchsien ihren Namen bekommen.
Selbst die Bauweise des Hauses ist interessant: an der Seite ist es nur 1,5 Meter breit.
Tipp: Am Ende Mai findet in Wemding ein großer Blumenmarkt auf dem Hauptplatz statt, wo du dir nicht nur Fuchsien besorgen kannst, sondern auch andere Pflanzenarten.
Ehemalige Lateinschule
400 Jahre lang befand sich in dem langen Haus neben der Kirche St. Emmeran die Lateinschule. Heute ist es das Gebäude der Stadtverwaltung.
Haus des Gastes
Das Haus des Gastes (auch als Kastenhaus genannt), steht etwas versteckt hinter der Basilika und dem Touristeninformation. Das Gebäude hat eine schön leuchtend gelbe Fassade mit Zinnengiebeln. Es wurde im 11. Jahrhundert erbaut und 500 Jahre später erhielt es sein heutiges Aussehen. Das Kastenhaus diente erstmal als Getreidelager, dann als Mädchenschule. Heute befindet sich darin die Stadtbücherei und das Heimatmuseum.
Kleines Schlösschen
Das Kleine Schlösschen befindet sich neben der Basilika. Es wurde im 17. Jahrhundert erbaut und war Unterkunft der Kapuziner. Heute ist es die Tourist-Information. Vor dem gelben Haus steht das Mangoldbrunnen. Die Reliefs auf dem Brunnen erzählen die Stadtgeschichte von dem Anfangen, über den Kirchenbau und Hexenverfolgung bis zur Entstehung der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein.
Tipp: Ab Ende Mai bis September kannst du an dem Fuchsienrundgang entlangspazieren. Jedes Jahr wird eine andere Route durch die Altstadt festgelegt, an deren entlang du verschiedene Fuchsienarten bewundern kannst.
Tipp: In der Mangoldstraße 10 findest du ein besonders schönes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1460.
Tore und Türme von Wemding
Da die Stadt im Mittelalter von einer doppelten Stadtmauer geschützt wurde, stehen noch einige Türme und Tore der ehemaligen Stadtbefestigung. Sie erzählen alle eine andere Geschichte.
Nördlinger Torturm
Der 32 Meter hohe, imposante Turm befindet sich im Süden der Altstadt bei dem Kapuzinergraben. Er ist auch als Fuchsturm bekannt. Es ist der Turm eines ehemaligen Stadttores, das im 19. Jahrhundert abgebaut wurde.
Amerbacher Tor
Den Amerbacher Tor findest du im Norden. Es ist der einzige Tor, der aus der Wehranlage erhalten blieb. Die Straße führt noch heute durch dem ca. 30 Meter hohen Torturm hindurch. Auf der einfachen Fassade siehst du das Wappen von Wemding.
Tipp: Paar Häuser südlich vom Amerbacher Tor steht das Hotel Restaurant Weißer Hahn. Es ist nicht nur eine gute Unterkunft, sondern auch ein sehr schönes Gebäude mit den Zinnengiebeln.
Baronturm
Der Baronturm steht im Nordwesten der Altstadt. Früher war es sozusagen ein halber Turm, da nur die Außenseite aus Steinen gebaut wurde. Die Innenseite wurde aus Holz fertiggestellt und die Stadtmauer führte durch den Turm. Später wurde der Wehrturm mit Fachwerk bewohnbar gemacht. Heute siehst du noch an seiner Seite wie hoch die Stadtmauer damals waren.
Folterturm
Der stämmige Folterturm befindet sich ebenfalls im Süden der Stadt. Er ragt spitz von der umgebenden Häuserreihe aus. In den fünfeckigen Turm drang kaum Licht durch die winzigen Scharten hindurch. Bevor er für grausame Befragungen während der Hexenverfolgung benutzt wurde, diente der Turm als Pulverturm.
Wenn du den Innenraum besichtigen möchtest, sollst du dich an der Touristinformation anmelden.
Häutbachturm
Der Turm schaut weniger interessant aus, als er tatsächlich ist. Früher floss ein offener Bach unter ihm hindurch, heute (leider) verdeckt in Rohren unter der Straße. Früher arbeiteten hier die Gerber und ließen ihre Lederhäute trocknen. Daher kommt der Name. An seiner Innenseite siehst du das alte Fachwerk und die hölzerne mittelalterliche Zugangstreppe. Heute ist es ein privates Reitermuseum.
Stadtgraben
Der ehemalige Graben, der im Mittelalter zwischen der äußeren und inneren Stadtmauer verlief, ist heute ein wunderschöner Park, der die Altstadt komplett umgibt. Du kannst dich nach der Stadtbesichtigung entspannen oder picknicken. In der Grünanlage findest du zahlreiche Spielplätze, wenn du mit Kindern unterwegs bist. Du findest im Stadtgraben auch eine Kneippanlage und einen öffentlichen Bücherschrank.
Neben dem Stadtgraben findest du den kleinen Rosengarten, der im Südwesten der Altstadt befindet. Hier blühen von Mai bis Juni verschiedene Rosenarten und verleihen den grauen Mauern eine besondere Farbenpracht.
Kirchen in Wemding
Außer der oben genannten Kirche St. Emmeram gibt es zahlreiche sehenswerte und erwähnenswerte sakrale Bauwerke in Wemding.
Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein
Nordwestlich am Stadtrand steht die schöne Wallfahrtskirche Maria Brünnlein. Die schöne Kirche hat eine mit Wunder und Legenden umwobene Geschichte. In dem 17. Jahrhundert kehrte ein Bürger aus Rom mit einer Statue der Heiligen Maria zurück. Für diese Figur wurde eine Kapelle errichtet. Als paar Jahre später eine Frau beim Altarschmücken sah, wie die Statue die Augen bewegte, kamen immer mehr Gläubige zur Kirche. 10 Jahre darauf gab es wieder ein Ereignis der Augenwende. Da immer mehr Pilger kamen, wurde die heutige Kirche mit der prunkvollen Barockeinrichtung entworfen. Papst Johannes Paul II. erhob der Sakralbau zur päpstlichen Basilika.
Tipp: Der Andachtsweg, der von der Oettinger Straße abzweigt und zu Kirche führt ist besonders schön. Die Straße schlendert inmitten der grünen Natur an 6 Andachtssteinen vorbei.
Wemdinger Wildtiergehege
Gleich hinter der Basilika erstreckt sich ein großes Gehege, in der eine schöne Herde von Damwild lebt. Die Tiere sind nicht scheu und kommen auch nah zu den Besuchern. Es ist für Kinder ein wunderschöner Moment diese Wildtiere beobachten zu können.
Friedhofskapelle St. Johannes der Täufer
Die kleine Kapelle steht östlich außerhalb der Altstadt. Es ist ein spätgotisches Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert. Die Innenräume wurden später barockisiert.
Klosterkirche Maria Mutter des Erlösers
Es ist ein bis heute funktionierende Karmelitinnenkloster. Die Schwestern sind sogar in der frühen Vergangenheit (Jahr 2000) einbezogen, bis zu den 90-er Jahren war es ein Kapuzinerkloster. In der Klosterladen kannst du handgemachte Kerzen und lokale Produkte kaufen und mit dem Kauf die Schwestern unterstützen.
Spitalkirche Maria Geburt
Die Spitalkirche steht nicht weit von Häutbachturm und wurde schon im 14. Jahrhundert erbaut. Seine barocke Einrichtung ist außergewöhnlich schön: aus dem schwarz-goldenen Altären stecht grüner Marmor besonders heraus.
Leonhardkapelle
Die winzige Kapelle St. Leonard steht außerhalb des Stadtzentrums am Rand der Bahnhofstraße. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und damals gehörte auch ein Leprosenheim dazu.
Wemding und der Meteorit
Die Stadt hat eine sehr interessante Lage. Wemding liegt am Rand eines Meteoritenkraters, der vor 15 Millionen Jahren entstanden ist. Auf der Einschlagstelle entstand das flache Nördlinger Ries. Wenn du diese Region auf Satellitenbilder anschaust, siehst du die kreisförmige Einschlagstelle, die sich deutlich von der umliegenden Hügellandschaft abhebt.
Wissenswerter Fakt: Nicht nur der Ort, wo Wemding gegründet wurde ist einzigartig, sondern auch der Boden, auf denen die Stadt erbaut wurde. Bei dem Meteoriteneinschlag entstand nämlich beim hohen Druck ein Impaktgestein (Suevit), die ganz winzigen Teile von Diamanten enthält. Schätzungen zufolge enthält das Ries 70 Tonnen Diamantenstaub. Nach dem Edelstein zu suchen lohnt es sich nicht. Die Teilchen sind so klein, dass du sie nur unter einem Mikroskop sehen kannst.
Tipp: Am Doosweiher (3 km von Wemding) befindet sich ein Steinbruch, wo du dir das Suevitgestein als Souvenir holen kannst.
Wie viel Zeit für Wemding einplanen?
In der hübschen Stadt kannst du einen halben oder sogar einen ganzen Tag verbringen. Wenn du mehr in der Region, z. B. das Ries oder Nördlingen entdecken möchtest, lohnt es sich länger zu bleiben.
Anreise und Parken in Wemding
Wemding kannst du am einfachsten mit Auto erreichen. Die Stadt liegt in dem „Rechteck“ von den vier Straßen: B 466, B 25, B 2 und B 13.
Tipp: In dem Kapuzienergraben (auch Fuchsgraben) gibt es Dauerparkplätze.
Wenn du mit Bus oder Zug fahren möchtest, musst du mit mehreren Umstiegen rechnen.
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