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Tell el Amarna Ägypten

Tell el Amarna in Ägypten – Die Sehenswürdigkeiten

Erstmal war die Stadt Tell el Amarna gar nicht auf unserer 3-wöchigen Roadtrip-Route durch Ägypten. Wir hatten allerdings noch Zeit, und wir haben uns für einen Besuch an dem Ort, auf dem Weg von der Weißen und Schwarzen Wüste nach Luxor, entschieden, wo sich Echnaton, ein bemerkenswerter Pharao, seine neue Hauptstadt erbauen ließ. Obwohl aus den Tempeln und Palästen nicht viel übriggeblieben ist, die antiken Gräber sind sehr gut erhalten und absolut sehenswert.

Wir nehmen dich auf eine kurze Reise nach Tell el Amarna mit und zeigen dir die schönsten Sehenswürdigkeiten dort.

Der Gründer von Tell el Amarna

Echnaton war ein Pharao, der im 14. Jahrhundert v. Chr. über Ägypten herrschte. Als sein Vater Amenhotep III. stirbt, folgte er ihm als Pharao auf dem Thron. Eine der ersten Handlungen Echnatons bestand darin, seinen eigenen Namen von Amenhotep IV. („Amun ist zufrieden“) in Echnaton („Wer Aton dient“) zu ändern.  Über ihn und seine Herrschaft ist leider wenig bekannt, der Ort seiner ehemaligen Residenz ist kaum bekannt. Er war mit der berühmten Königin Nofretete verheiratet und hatte mehrere Kinder. Mit großer Wahrscheinlichkeit war Tutanchamun sein Sohn, wer ursprünglich Tutanchaten hieß.

Echnaton Statue

Staue von Echnaton

Echnaton war unter dem Volk nicht beliebt. Es lag daran, dass er versuchte, den religiösen Schwerpunkt Ägyptens vom Polytheismus zum Monotheismus zu verlagern. Er schloss alle Tempel anderer Götter und verbot deren Anbetung. Besonders hart traf diese Entscheidung die Priester des Amun in Theben (heute Luxor). Er ließ Statuen und Bilder anderer Götter zerstören. Ab diesem Zeitpunkt durfte nur Aton, die Sonnenscheibe verehrt werden. Die Darstellung des Königs ist typisch: er steht unter der Sonnenscheibe, dessen Strahlen, wie Hände zu ihm reichen.

Echnaton Streitwagen Sonnenscheibe

Echnaton auf dem Streitwagen unter der Sonnenscheibe

Echnaton ließ sogar ein neues Zentrum errichten. Die neue Hauptstadt Achet-Aton (heute Tell el Amarna, bedeutet „Horizont des Aton“) befand sich 400 km nördlich von Theben in Mittelägypten. Der Bau der Stadt ging mit erstaunlicher Geschwindigkeit voran. Inzwischen waren die Menschen immer mehr unzufriedener. Die Leute verehrten die alten Götter heimlich und gleichzeitig waren sie besorgt. Wenn es nur ein Gott geben soll, Aton, wie ist es dann mit dem Leben nach dem Tod? Osiris, Anubis, Horus und die anderen Götter waren fürs Volk weiterhin wichtig. Nach etwa 17 Jahren auf dem Thron gelang es Echnatons Feinden schließlich, ihn zu stürzen. Sein Name und seine Darstellungen wurden aus den meisten Aufzeichnungen und Denkmälern gelöscht. Seine Stadt Achet-Aton wurde zerstört und verlassen. Sein Sohn, Tutanchamun kehrte nach Theben zurück und stellte die alte Ordnung und die Verehrung der alten Götter wieder her.

Die Nekropole von Tell el-Amarna

Östlich von der Stadt befindet sich ein großer Berg, wo Echnaton seine Nekropole errichtete. Hier befinden sich nicht nur sein Grab, sondern auch die Felsengräber seiner Familienangehörigen, wichtigen Offiziere und Beamten. Viele von den hochrangigen Menschen wurden allerdings woanders begraben, nachdem die Stadt verlassen wurde.

Schon der Ort, wo sich die Gräber erbaut wurden, ist einzigartig. Bisherige Könige und auch nach Echnatons Zeit, ließen ihre Ruhestätten auf der Westseite des Nils in den Felsen hauen. Der Westufer war die Welt der Toten, bis die Menschen auf dem Ostufer lebten. Bei Echnaton bleiben die Toten auf der Seite der Lebenden.

Gräber von Tell el Amarna

Hoch zu den Gräbern von Tell el Amarna

Im Aton-Kult ging man davon aus, dass die Toten nicht mehr das Jenseits betraten, sondern in der Welt der Lebenden blieben, um den Sonnengott anzubeten. Götter wie Osiris wurden in den Elitegräbern nicht gezeigt und es gab kein Totengericht. Stattdessen erscheinen Bilder der königlichen Familie. Der Grabbesitzer hofft, dass der König den Aton ermutigen würde, ihm ein Leben nach dem Tod zu gewähren.

In den Schreinen findest du Statuen des Grabbesitzers, in denen Opfergaben für die Verstorbenen hinterlassen wurden.

Die Nordgräber wurden im 6. bis 7. Jahrhundert n. Chr. von einer christlichen Gemeinschaft bewohnt. Entlang der Felswand sind noch Reste ihrer Steinbauten und Wege zu erkennen. Grab Nr. 6 wurde sogar in eine Kirche umgewandelt.

Echnatons Grab selbst empfehlen wir dir nicht unbedingt. Es liegt weiter weg von Stadt und es wurde leider auch komplett zerstört. In den Ruhestätten der Adeligen wurden die Reliefs, die den Pharao und seine Aton-Kult abbilden zwar beschädigt, an den Wänden sind trotzdem schöne Szenen erhalten geblieben. Diese sind unserer Meinung nach absolut sehenswert.

Tipp: Die antiken Stätten von Tell el Amarna haben noch einen Vorteil: sie sind nicht mit Touristen überfüllt. Die Stadt liegt nicht auf den bekannten Routen. Bei unserem Besuch waren wir hier alleine.

Grab von Ahmes (TA 3)

Ahmes (auch als Ahmose lesbar) trug den offiziellen Titel „Verwalter des Palastes“. Sein kleines Grab hat einen kreuzförmigen Grundriss, mit zwei schmalen Korridoren. Trotz der Einfachheit dieses Plans wurde das Grab mit Sorgfalt und Präzision geschnitzt, aber nur der Eingang und die Westwand waren verziert. Diese Westwand zeigt wunderschöne Skizzen, darunter die Hymne an die aufgehende Sonne. Obwohl die Inschrift stark beschädigt wurde, könnte es restauriert werden, da es im Grab von Meryre ein Parallelexemplar gibt.

In der Nische findest du eine sitzende Ahmes-Statue, die direkt in die Felswand gehauen wurde. Die Nische ist frei von Inschriften.

Das Grab wurde nicht ganz fertiggestellt. An der Wand, neben der Abbildung einer Prozession siehst du die Skizzen eines Streitwagens mit zwei Pferden.

Grab von Merire (TA 4)

Das Grab von Merire enthält die meisten Details und es ist auch das Größte von denen, die du in Tell el Amarna besichtigen kannst. Merire war ein Hohepriester des Aton und damit nahm er eine wichtige Position in der Gesellschaft ein. Seine Stätte wurde kunstvoll mit Hieroglyphen und Reliefs dekoriert. Schöne Motive sind, wo Echnaton und seine Frau Nofretete den Gott Aton anbeten und Opfergaben darbringen. Das Grab von Merire ist auch für den Sonnenhymne bekannt.

Der Pharao ist an einer bereiten Wandfläche auch in einem Streitwagen unter der strahlenden Sonne abgebildet. Szenen aus dem täglichen Leben in dem Palast oder die Ernennung Merires als Priester sind ebenfalls zu sehen. Die Dekoration des Grabes war einst sehr farbenfroh. Die Farben kannst du noch an vielen Stellen erkennen.

Leider zerstörten koptische Mönche die Reliefs, die das Grab in den frühen Jahrhunderten als Wohnung benutzten.

Grab von Penthu (TA 5)

Dieses Grab wurde leider ziemlich zerstört. Es ist ähnlich, wie die Kammer von Ahmes. Penthus Ruhestätte hat auch eine Kreuzform. Die Person selbst hatte einen langen Titel: „Königlicher Schreiber, Erster unter dem König, Hauptdiener des Aton in Achet-Aton, Chef der Ärzte“. In seinem Grab wurden auch der Pharao und Nofretete abgebildet. Die Darstellungen wurden leider beschädigt.

Grab von Penthu

Grab von Penthu

Der Große Aton Tempel

Im Süden der Stadt Tell el Amarna befinden sich die Ruinen der neuen Hauptstadt. Du kannst leider nur noch die Umrisse der Paläste und des Großen Aton Tempels sehen. Das Heiligtum wurde aus Stein und Lehmziegeln erbaut. Heute siehst du noch Reste der typischen Säulen der Echnaton-Zeit.

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