Pappenheim ist eine charmante Stadt in Mittelfranken. Sie liegt in dem schönen Altmühltal von einer schönen Natur umgeben. Es ist kein Wunder, dass die Gemeinde als ausgezeichneter Luftkurort gilt. Mit ihrer bewegten Geschichte schaffte es Pappenheim (damals Grafschaft) auch ins Schillers Werk. Den Ausdruck kennt wahrscheinlich jeder: „Daran erkenn´ ich meine Pappenheimer.“ Die Kleinstadt ist also durchaus berühmt, viele kennen sie trotzdem nicht.
In Pappenheim erwartet dich eine unvergleichliche Kombination aus Geschichte, Natur und Kultur. Entdecke mit uns ihre malerischen Fachwerkhäuser und beeindruckenden Bauwerke, sowie die atemberaubende Landschaft, die Pappenheim umgibt. Wir sind uns sicher, wird dich Pappenheim mit seiner Burg und hübschen Gassen in seinen Bann ziehen.
Pappenheim macht es zu einem perfekten Ausflugsziel in Bayern, dass es weniger bekannt ist. Ein kleiner Geheimtipp abseits der Touristenpfade.
Die Burg Pappenheim
Das Wahrzeichen von Pappenheim thront auf einem Hügel über der Stadt und dem Altmühltal. Ihr Bergfried ragt in den Himmel und du siehst ihn schon von der Ferne. Die Burg wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut. Könnte sein, dass auf dieser Stelle schon früher eine Befestigung befand.
Die Burg war eine Residenz der Erbmarschälle und Grafen von Pappenheim. Die Pappenheimer besaßen wichtige Ämter in der Heiligen Römischen Reich, dadurch war die Stadt ein wichtiges Zentrum im gesamten Mittelalter.
Ein Besuch der Burg ist aus mehreren Gründen interessant. Du kannst die zwei Burghöfe bzw. weitere Bauwerke und Museen entdecken sowie du hast von der Befestigungsanlage ein wunderschönes Panorama über der Altmühlschleife.
Einer der ältesten Bauteile ist die Kapelle gleich neben dem Tor. Sie wurde in dem 12. Jahrhundert errichtet. Heute siehst du darin einen hübschen Sternennhimmel. Im selben Gebäude über der Kapelle befindet sich der Wappensaal, der für Veranstaltungen, wie Hochzeite zur Verfügung steht.
Daneben steht das große Preißingerhaus, das du über die blau-weißen Fensterläden erkennst. Es ist das ehemalige Zeughaus. Darin befindet sich eine historische Ausstellung über das Leben der Grafen. Eine Hauptfigur ist Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim. Du findest in einem separaten Kellerraum die Folterkammer. Hier wurden einige grausame Instrumente ausgestellt, die ganz bis zum 17. Jahrhundert für Quälen, Verhören, Bestrafen und Verspotten der Menschen gedient haben.
In diesem Haus befindet sich der Ahnensaal, der ebenfalls nur Veranstaltungen offen ist.
Gegenüber dem Preißingerhaus siehst du das Bratwursthaus. Das Gebäude mit dem komischen Namen ist kein Restaurant. Im Erdgeschoss ist ein Videoraum und im Obergeschoss das Standesamt.
Wenn du die Hauptburgbrücke überquerst, gelangst du in die innere Hauptburg. Dieser wichtige Teil der Festung wurde damals von einem zweifachen Mauerring umgeben, deren Schutz von einem Graben verstärkt wurde. Zwischen den zwei Mauern befand sich der Zwinger.
In dem Innenhof kannst du den einzigartigen Brunnen mit einer ursprünglichen Tiefe von 75 Meter entdecken. Der Palas daneben ist heute eher ein unscheinbares Bauwerk. Damals hatte das Hauptgebäude wahrscheinlich mehrere Stockwerke und viele Fenster. Es war nicht viel niedriger, als der Bergfried.
Der große Wehrturm ragt stolz in die Höhe. Interessanter Fakt ist, dass er 3 Meter dicke Wände und gar keine Fenster hat. Du kannst die zahlreichen Treppen bis nach oben besteigen. Von dem Bergfried hast du einen wunderbaren Blick auf Pappenheim, auf das Altmühltal und auf den ehemaligen Turnierplatz der Burg.
Zum Burg Pappenheim gehört auch das Natur- und Jagdmuseum, das etwas unterhalb der Festung befindet.
Wir fanden die Burg und die Aussicht von dem Turm sehr sehenswert. Den Eintritt haben wir aber dazu etwas überteuert gefunden (5 € für Erwachsene und 4 € für Kinder), dass man die schönen Säle und die Räume des Hauptgebäudes nicht betreten durfte.
Sehenswürdigkeiten von Pappenheim
Die Stadt lädt dich ein, ihre Schlösser, alte Kirchen und die zahlreichen Häuser aus den früheren Jahrhunderten zu bestaunen.
Hier zeigen wir dir, was alles in der Altstadt zu sehen ist.
Altes Schloss
Das imposante Alte Schloss befindet sich in der Graf-Carl-Straße und einst war es Residenz der Marschälle. Mit den vier Ecktürmen und zahlreichen Fenstern kannst du es gleich erkennen. Es wurde im 16. Jahrhundert im Renaissancestil erbaut. Das Schloss ist leider für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Auffallend ist das mit Säulen gerahmtes Eingangsportal.
Neues Schloss
Das Neue Schloss steht nicht weit vom Alten. Es steht am Marktplatz, gegenüber dem Rathaus. Das schlichte Bau wurde in klassizistischen Stil im 19. Jahrhundert errichtet und besteht aus drei Flügeln. Wie das Alte Schloss, war es auch der Sitz der Marschälle von Pappenheim. Heute befinden sich beide Schlösser im Besitz der Grafenfamilie von und zu Egloffstein.
Das Rathaus
Das grün-rote Rathaus präsentiert die Farben von Pappenheim. Das Gebäude befindet sich gegenüber dem Neuen Schlosses auf dem Marktplatz. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert und hatte damals immer andere Funktion: Kanzleigebäude, Ort für Lebensmittelhandel, Polizeistation und Poststelle.
St. Gallus-Kirche
Die alte Galluskirche steht in der Straße Dechantshof und ist von dem Friedhof umgeben. Sie ist ein wichtiges Bauwerk in Franken: es ist die älteste romanische Kirche der Region. Der Sakralbau stammt aus dem 9. Jahrhundert, der spätgotische Altar dagegen aus dem 16. Jahrhundert.
Kirche Mariä Himmelfahrt
Die katholische Kirche wurde von dem Bischof von Eichstätt in Auftrag gegeben und im 19. Jahrhundert im neuromanischen Stil erbaut. Der Sakralbau befindet sich am Fuße der Burg etwas außerhalb der Altstadt. Innen findest du kunstvoll bemalte Wände und eine schöne Holzkassettendecke.
Stadtpfarrkirche St. Marien
Die schöne evangelische Kirche befindet sich gleich neben dem Alten Schloss. Die markanten grün-gelben Dachziegeln an ihrem Turm siehst du schon von der Ferne. Die Kirche wurde im spätgotischen Stil im 15. Jahrhundert erbaut. Zur interessanten Innenausstattung gehören die Grabplatten an den Wänden.
Tipp: Außerhalb der Stadt, hinter dem Freibad, führt eine schöne Allee (Bahnweg) Richtung Bahnhof. Neben diesem Weg befindet sich die erste Weidenkirche Bayerns. Diese ist besonders im Sommer schön, wenn es richtig grün ist.
Bemerkenswerte Häuser der Deisingerstraße
Eine der schönsten Straßen in Pappenheim ist die Deisingerstraße. Sie führt vom Marktplatz in südlicher Richtung. Hier findest du zahlreiche ziemlich alte Häuser, die aber sehr gut erhalten sind. Unter der Hausnummer 4. Befindet sich das „Weiße Roß“. Es war zwischen dem 16. Und 18. Jahrhundert ein Weißbierbrauhaus.
Tipp: Gleich neben dem „Weißen Roß“ steht ein blau-weißes Fachwerkhaus. Dies ist recht hübsch und fotogen.
Hausnummer 12. war das ehemalige Hofratshaus. Du erkennst es an der gelben Fassade und an dem Wappen über der Tür. Daneben in dem hellgrünen Haus, wo heute Trachten verkauft werden, ist ein Schriftsteller, Namens Karl Stöber geboren.
Im Haus Nr. 21. wohnte der Zinßmeister zwischen den 1700er und 1910er Jahren.
Unglaublich, aber das Haus Nr. 26. ist seit 220 Jahren eine Apotheke. In diesem Barockgebäude ist die Dichterin Sophie Hoechstetter geboren.
Augustinerkloster
Auf dem Weg zur Burg gehst du an der Klosterkirche vorbei. Diese wurde schon bereits im 14. Jahrhundert erbaut. Seitdem wurde das Kloster schon aufgelöst und das Bauwerk wurde als Gruftkirche der Marschälle genutzt. Die Kirche ist jetzt im Privatbesitz. Sie kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Oberes Tor
Neben dem Augustinerkloster erhebt sich das Obere Tor, der im 14. Jahrhundert in romanischen Stil erbaut wurde. An seiner Seite siehst du noch die Reste der Stadtmauer.
Aussichtspunkt am alten Weinberg
Nordöstlich von der Altstadt gibt es eine Erhöhung, der alte Weinberg. Der gleichnamiger Weinbergweg führt zu dem höchsten Punkt des Hügels, wo sich ein Aussichtspunkt mit einem kleinen Pavillon befindet. Von dem Marktplatz erreichst du ihn in ca. 20-30 Minuten zu Fuß. Das Panorama ist wirklich grandios. Du siehst ganz Pappenheim, die Burg und das schöne Altmühltal.
Tipp: Bevor du den Viewpoint erreichst, wirst du einen Felsen finden. Wir fanden den Ausblick von dem großen Stein noch schöner, als von dem kleinen Häuschen.
Kneippanlage
Wenn du die Altstadt verlässt und die Altmühlbrücke überquerst kommst du an einem kleinen hübschen Park vorbei. Hier ist eine sehr schöne gestaltete Kneippanlage. Es ist ein idealer Ort für einen Picknick oder dem Kreislauf einen neuen Schwung zu geben.
Haus des Gastes
In der Stadtvogteigasse 1 hinter dem Rathaus befindet sich ein ehemaliges Bürgerhaus, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Heute ist es das „Haus des Gastes“ und gibt der Stadtbücherei, der Finanzverwaltung und Veranstaltungen ein Zuhause.
Die ehemalige Faßhalle
Hinter dem Oberen Tor befindet sich die ehemalige Faßhalle der Brauerei. Sie stammt erst aus dem 19. Jahrhundert, sieht aber deutliche älter aus.
Ehemalige Synagoge
Das Gebäude der ehemaligen Synagoge in der Graf-Carl-Straße wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Seit den 50er Jahren befindet sich das Feuerwehrhaus darin.
Wie viel Zeit für Pappenheim einplanen?
Die Stadt eignet sich für einen halb- oder ganztägigen Ausflug. Es hängt von deinem Tempo ab und wie viel du dort dir anschauen möchtest. Wir haben den Besuch von Pappenheim mit der Stadtbesichtigung von Wemding verbunden.
Anreise nach Pappenheim
Pappenheim liegt in dem Dreieck von Ingolstadt-Weißenburg-Donauwörth und ist über die Landstraßen B13 und B2 erreichbar. Aus den größeren Städten, wie Augsburg, München, Regensburg oder Nürnberg dauert die Fahrt ca. 1-1,5 Stunden. Das ist die perfekte Entfernung für ein Wochenendtrip.
Pappenheim verfügt sogar über einen Bahnhof, du erreichst die Stadt also auch mit dem Zug. Mehrmals täglich halten hier Regionalzüge an, die zwischen Nürnberg-Augsburg, Ingolstadt-Nürnberg oder München-Treuchtlingen verkehren.
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