Alles passiert auf einmal – die Geräusche, die Gerüche, die schwere Luft und alles die du sehen musst. Es ist eine Überstimulation aller Sinne. Das Hupen der Fahrzeuge hört niemals auf. Kühe wandern durch die Straßen und sich nach Belieben niederlassen. Straßenverkäufer brauen zuckerhaltigen Masala Chai oder frittieren Straßensnacks aus Teig. Händler bieten Gemüse, Werkzeuge oder Haushaltswaren an. An jeder Ecke wird Henna mit zierlichen Linien gemalt. Schüler und Schülerinnen sitzen auf Rikschas eng nebeneinander. Die Menschen scheinen sehr beschäftigt zu sein. Bettler strecken ihre Handflächen aus und lehnen sich gegen schmutzige Wände.
Diese waren unsere ersten Eindrücke über Delhi, als wir in der Hauptstadt Indiens angekommen sind. Wir landeten durch einen Zufall in diesem einzigartigen Land. Wir hatten ursprünglich ganz andere Reisepläne, die plötzlich nicht mehr möglich waren, und wir mussten den Flug umbuchen. Unsere Entscheidung fiel damals auf Neu-Delhi. Diese Metropole war der Anfang und die Endstation unserer Indien Rundreise mit privatem Fahrer.
In diesem Artikel fassen wir die besten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammen und geben dir einen Einblick in das quirlige New Delhi.
Sehenswürdigkeiten in Old-Delhi
Old-Delhi, die historische Stadtmitte von Delhi wurde in dem 17. Jahrhundert gegründet. Es liegt in der Biegung des Yamuna-Flusses. Das alte Stadtzentrum wurde damals mit einer Mauer umgegeben. In Old-Delhi befanden sich einst Adelsvillen und Häuser der Mitglieder des königlichen Hofes sowie elegante Moscheen und Gärten. Du findest hier also historische Bauwerke, wie das Rote Fort oder die Jama Masjid Moschee. Rund um Old-Delhi wurden im Laufe der Zeit verschiedene Stadtteile wie auch New-Delhi gebaut.
Rotes Fort
Das Rote Fort liegt am Ufer des Flusses Yamuna. Es war ein Teil der mittelalterlichen Stadt, der im Volksmund heute als “Old Delhi” bekannt wird. Das Rote Fort ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Indien und eine wichtige Touristenattraktion von Delhi. Es wurde 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Die historische Festung war die Hauptresidenz der Kaiser der Mogul-Dynastie. Es wurde von Shah Jahan im 17. Jahrhundert als Ergebnis einer Kapitalverlagerung von Agra nach Delhi gebaut. Das Red Fort verdankt seinen Namen seinen roten Sandsteinmauern. Neben der Unterbringung der Kaiser und ihrer Haushalte war es das zeremonielle und politische Zentrum des Mogulstaates. Heute beherbergt diese Festung eine Reihe von Museen, in denen eine Reihe wertvoller Artefakte ausgestellt sind. Das Fort schaut von außen groß aus. Innen ist sie eine Sammlung von verschiedenen kleinen, im indischen Stil gebauten Gebäuden, die in einem perfekt gepflegten Garten stehen.
Für den Eintritt musst du 500 INR (5,6 Euro) pro Person zahlen. Der Rundgang dauert ca. 2-3 Stunden.
Jama Masjid Moschee
Die Jama Masjid wird auch als Freitagsmoschee genannt. Sie ist ein Wahrzeichen und eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Delhi. Sie ist auch die größte und bekannteste Moschee in Indien. Sie wurde in der Zeit der Gründung von Old-Delhi gebaut.
Jama Masjid liegt gegenüber dem Red Fort am Ende einer sehr verkehrsreichen Straße.
Die Moschee ist eines der besten Beispiele der Mughal-Architektur in Indien. Immerhin wurde es von Kaiser Shah Jahan gemacht, der auch das Taj Mahal in Agra in Auftrag gab. Hohe Minaretttürme und weithin sichtbare Kuppeln zeichnen die Jama Masjid aus. Dies spiegelt den mogulischen Baustil mit seinen islamischen, indischen und persischen Einflüssen wider. Shah Jahan sorgte auch dafür, dass die Moschee und ihre Kanzel höher standen als sein Wohnsitz und sein Thron: Jama Masjid wurde auf einer Plattform erbaut. Die Ost-, Süd- und Nordseite der Moschee haben alle massiven Eingänge. Die westliche Seite zeigt nach Mekka, in welche Richtung die Anhänger beten. Das östliche Tor ist das größte und wurde von der königlichen Familie genutzt. Die Moschee beherbergt heilige Relikte des Propheten Mohammad und eine alte Abschrift des Korans. Der Innenhof ist sehr breit, hier finden rund 25.000 Menschen Platz!
Jama Masjid ist weiterhin eine aktive Moschee. Der Eintritt ist frei. Die Moschee ist in den Gebetszeiten für Touristen geschlossen. Wenn du für einen Besuch nicht angemessen gekleidet bist, bekommst du beim Eingang ein Gewand. Frauen sollen an Ärmel und an Beinen auch bedeckt sein. Die Schuhe musst du ausziehen. Der Steinpflaster ist an manchen Stellen mit Teppichläufer abgedeckt, damit der Weg sich nicht so heiß anfühlt. In der Jama Masjid herrscht eine angenehme, ruhige Atmosphäre. Gläubige beten, waschen sich im Wasser oder füttern die glücksbringenden Tauben.Du vergisst gleich, wie ruhelos die Straße außerhalb der Moschee ist.
Sehenswürdigkeiten in Neu-Delhi
New-Delhi wurde in der Kolonialzeit am Anfang des 20. Jahrhundert gegründet, als die britische Regierung den Hauptsitz in Kalkutta aufgelöst hat. Dieser Stadtteil erstreckt sich südlich von Old-Delhi. In New Delhi gibt es mehrere historische Stätten und Museen.
Rajghat – Mahatma Ghandi Denkmal in Delhi
Wenn du eine ruhige Insel im Getriebe von Delhi suchst, dann ist dieser Ort das Richtige für dich. Das Raj Ghat Denkmal wurde Mahatma Gandhi gewidmet. Der friedvolle Park befindet sich am Ufer des Flusses Yamuna. An der Stelle der Einäscherung des berühmten Friedenkämpfers siehst du ein Grab aus schwarzem Marmor. Dieser Ort wird von den Indern sehr geschätzt. Das Volk nennt Mahatma Gandhi auch als Vater der Nation. Auf dem Grabstein sind immer frische Blumen und Einheimische kommen, um ihn zu ehren.
Der Eintritt ist frei. Du musst die Schuhe beim Eingang ausziehen. Das Pflaster ist zwar mit Plastik abgedeckt, kann es trotzdem heiß sein.
India Gate
India Gate ist eines der beliebtesten Denkmäler und ein Wahrzeichen der Stadt. Es steht im Herzen von Neu-Delhi. Der Grundstein für das India Gate wurde 1920 gelegt. Das 42 Meter hohe Denkmal war allen indischen Soldaten der britischen Armee gewidmet, die im Ersten Weltkrieg starben. Ein weiteres Denkmal auf dem weitläufigen Platz ist das Amar Jawan Jyoti. Es wurde später hinzugefügt und erinnert uns an Soldaten, die ihr Leben im indisch-pakistanischen Krieg im Jahr 1971 geopfert haben.
Das India Gate wird von üppigen grünen Rasenflächen flankiert. Diese sind beliebte Picknickplätze. Die breiten Straßen rund um das India Gate werden sowohl morgens als auch abends von Spaziergängern frequentiert. Der Platz um das Denkmal herum ist von indischen Familien sehr beliebt, weil die Kinder hier viel Raum zum Laufen und Spielen haben. Beim Einbruch der Dunkelheit sind India Gate und der umliegende Brunnen wunderschön beleuchtet und sorgen für einen schönen Anblick.
Qutub Minar
Delhis Qutub Minar ist mit 72,5 Metern der höchste Turm in Indien. Das Minarett wurde im frühen 13. Jahrhundert aus rotem Sandstein und Marmor erbaut. Einige glauben, Qutub Minar sei gebaut worden, um die muslimische Herrschaft im Land zu feiern. Andere behaupten, er sei errichtet worden, um die Gläubigen zum Gebet zu rufen. Der umgebende Komplex beherbergt die erste in Indien errichtete Moschee, Gräber und eine Koranschule. In der Anlage gibt es eine Eisensäule, die auf mysteriöse Weise korrosionsbeständig ist, selbst nachdem sie jahrhundertelang den natürlichen Elementen ausgesetzt war. Bis 1981 war es den Besuchern möglich, die 379 Stufen zum Gipfel des Qutb Minar zu erklimmen. Der Innenraum ist jetzt lieder geschlossen. Neben dem Turm steht das unfertige Minarett, das Alai Minar.
Der Eintritt kostet 500 INR (6,2 Euro). Das Minarett steht in einer schönen Anlage. Die Grünfläche ist voll mit blühenden, schattigen Bäumen. Für einen Besuch ist Qutub Minar auf jeden Fall wert.
Lotus Tempel
Der Lotus-Tempel zeichnet sich durch eine blütenartige Form aus und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Neu-Delhi. Er befindet sich inmitten einer üppig grünen Landschaft. Wenn du den Tempel besuchst, spürst du das angenehme und ruhige Ambiente. Dieser Ort ist perfekt für dich, wenn du nach Meditation und Frieden suchst. Die innen schlicht eingerichtete Kirche wird das ganze Jahr über von Einheimischen und internationalen Touristen besucht. Der Tempel ist für alle offen, unabhängig von Religion oder Herkunft. Der Eintritt ist frei.
Humayun’s Tomb
Humayuns Grab gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist das Grab des Moguls Humayun und wurde neun Jahre nach seinem Tod von seiner Witwe Bega Begum in Auftrag gegeben. Es wurde im 16. Jahrhundert erbaut und war das erste Gartengrab in Indien. Fast ein Jahrhundert später war Humayuns Grab eine der Inspirationen für das Taj Mahal. Die weite Anlage des Mausoleums ist weniger besucht, es war sehr ruhig hier. Für den Eintritt musst du 300 INR (3,4 Euro) zahlen.
Akshardham – Der riesige Hindu Tempelkomplex
Der Akshardham Tempel befindet sich am Ufer des Yamuna im Osten von Delhi und gilt als einer der heiligsten Tempel Indiens.
Jeder Teil dieses Tempels zeigt das Zeichen der Spiritualität. Es gibt mehr als zweihundert Murtis (sogenannte Bilder, Statuen oder Idole einer Gottheit). Die Anlage ist sehr groß und du kannst die verschiedenen Bereiche besichtigen.
Mandir – der Hindutempel
Das wunderschöne, ohne Stahl gebaute Mandir besteht aus 234 kunstvoll geschnitzten Säulen, 9 kunstvollen Kuppeln, 20 viereckigen hochaufragender, leicht gekrümmter Tempeltürmen, einem spektakulären Sockel aus Steinelefanten. In dem Tempel sind 20.000 Murtis und Statuen von Indiens großen Sadhus (hinduistische Mönche, die asketisches Leben führen), religiösen Lehrern und göttlichen Persönlichkeiten.
Das Mardir wurde aus einer Mischung von rosafarbenem Stein und reinem weißem Marmor erbaut. Beide Gesteine haben eine Bedeutung in der Hindu Symbolik. Der rosa Stein ist für ewige Blüte und der weiße Marmor steht für absolute Reinheit und ewigen Frieden.
Halle der Werte
In dieser Halle werden Themen mithilfe von Schaukästen dargestellt, wie man das eigene Leben für Glück, Erfolg und Seelenfrieden gestalten kann. Die Ausstellungsstücke zeigen die Botschaften von Gewaltlosigkeit, Bestreben, Gebet, Moral, Vegetarismus und Familienharmonie. Die exquisiten Einstellungen und Statuen werden durch Robotik, Licht- und Toneffekte und Musik zum Leben erweckt.
Musikalische Brunnen
Am Abend findet im Akshardham eine atemberaubende spirituelle Multimedia-Wassershow statt. Lichterspiele wie Mehrfarbenlaser, Videoprojekte, Unterwasserflammen, farbige Wasserstrahlen und eine Symphonie in Surround-Sound sorgen für eine fesselnde und hervorragende Präsentation.
Bootstour
Während der 12-minütigen Bootsfahrt im Akshardham Tempel segelst du durch die lange und reiche indische Geschichte. Hier werden wichtige Beiträge Indiens zur Welt, wie Yoga und weitere Szenen aus den alten religiösen Texten des Hinduismus dargestellt.
Garten Indiens
Dieser Garten ist auch als Bharat Upavan bekannt und bietet üppige gepflegte Rasenflächen, Bäume und Sträucher. Der Garten ist gesäumt von Bronzeskulpturen. Diese Skulpturen stellen Kinder, Frauen, nationale Figuren und Krieger Indiens dar, auch bemerkenswerte Figuren wie Mahatma Gandhi.
Weitere Informationen zum Akshardham Tempel
Weitere Merkmale des Akshardham-Tempels sind ein IMAX-Theater mit einer Riesenleinwandfläche und der Swaminarayan-Tempel.
Den Tempel kannst du kostenlos besichtigen. Für die Ausstellungen wie Halle der Werte, das Kino mit der besonders großen Leinwand oder für die Bootstour musst du 220 INR bezahlen. Für deinen Besuch plane dir reichlich Zeit ein. Fotos darfst du im Akshardham leider nicht machen.
Die Sicherheitsmaßnahmen sind bei dem Tempel recht groß. Autos und große Taschen werden bei der Einfahrt bzw. beim Eingang durchcheckt. Der Dresscode ist strend. Achte also aufpassende Kleidung! Frauen wie Männer sollen lange Hose (für Frauen langen Rock) tragen, die unters Knie reichen. Die Schulter soll auch bedeckt sein. Die Schuhe werden bei einer Sammelstelle gegen eine Karte mit Nummer abgegeben.
Tipp: Im Akshardham gibt es auch ein vegetarisches Restaurant.
Paharganj – Main Bazaar in Delhi
Paharganj war einer der ersten Marktplätze außerhalb der Festungsmauern von Old-Delhi. Es ist ein lebhafter, überfüllter und lauter Marktplatz. Paharganj ist so lebendig, charmant und atmosphärisch, dass alle Arten von Reisenden in seinen zahlreichen einfachen und gehobenen Hotels unterkommen. Die Nähe zum Bahnhof von Neu-Delhi macht den Main Bazar zweifellos zu einem Dreh- und Angelpunkt für Reisende und Backpacker.
Unser Backpackerhotel lag auch in einer versteckten Seitenstraße des Paharganjs. Nach dem langen Flug wurden wir erstmal zur Unterkunft gebracht. Auf den Straßen von Paharganj spazierend haben wir uns schnell in dem echtem Indien angekommen gefühlt.
Paharganj ist eng, dreckig und laut aber unglaublich farbenfroh. Voll mit einheimischen Frauen, die in ihren leuchtend bunten Saris gekleidet sind und mit Männern, die ihre langen Hosen und gewöhnlichen Hemden tragen. Heilige Kühe muhen auf den Straßen und lassen stinkenden Fladen hinter sich. Verkaufsstände stehen eng nebeneinander. Hier wird alles Mögliche angeboten: Obst, Gemüse, Haushaltswaren, Klamotten, Henna etc. Von kleinen beweglichen Garküchen verbreitet sich ein feiner Geruch. Auf der Straße tummeln sich hupende Autos, klingelnde Rikscha, schrille Motorräder und knatternde Tuk-Tuks.
Du wirst ständig angesprochen: „Where are you from?“ „Do you have a hotel?“ „Is this your first time in India? Do you know the best restaurant?“ „Do you need a taxi/rickshaw?“ Es kostet oft Energie bis du die aufdringlichen Leute loshast.
Wenn du die einzigartige indische Stimmung erleben möchtest, dann darfst du auf einen Besuch in Paharganj nicht verzichten.
Gurudwara Bangla Sahib – der große Sikh Tempel in New-Delhi
Der Sikh-Gurdwara spiegelt sowohl die Symmetrie der Mogul-Moscheen als auch das Chaos der hinduistischen Tempel wider. Bangla Sahib ist aus weißem Marmor gebaut und mit einer glänzenden, goldenen Zwiebelkuppel gekrönt. Neben dem Hauptgebäude im großen Wasserbecken waschen sich gläubige Männer. Die Frauen haben ein Häuschen, wo sie sich reinigen können. An bestimmten Stellen wird Trinkwasser verteilt. Rechts von dem Gebäude verteilt ein Priester Prasad. Es ist eine Opferspeise, das Sikhs mit Hindus teilen und das dem christlichen Abendmahl ähnelt: du bekommst einen Klumpen dieser Zucker-, Mehl- und Ghee-Zubereitung in beide Hände. Du nimmst das Essen mit der rechten Hand in den Mund und reibst das restliche Ghee in deine Hände.
Es gibt im Tempel eine beeindruckend große Küche. Du hast die Möglichkeit sie dir auch anzuschauen. Im Flur werden Kartoffeln und Zwiebeln von Ehrenamtlichen geschält. Im Kochbereich werden verschiedene Speisen in riesigen Töpfen zubereitet. Neben der Küche gibt es einen großen Speisesaal. Täglich werden hier 30 000 Menschen unabhängig von Religion, Herkunft und finanzieller Lage ernährt. Freiwillige gehen mit Gerichten in Eimern und mit Schöpflöffel herum und teilen jedem eine schöne Portion aus. Wenn eine große Gruppe gegessen hat, müssen alle den Raum verlassen. Der Boden wird danach schnell für die nächste Gruppe gereinigt, die schon in einem Vorraum wartet.
Tipp: Du darfst auch mitessen. Im Essraum sitzt du auf einem Teppichläufer und bekommst eine glänzende Platte mit Mulden. Hier war das „Menü“ einer der Leckersten, die wir in Indien gegessen haben.
Der Eintritt in den Sikh Tempel ist frei. Ausländische Touristen werden in einem separaten Raum begrüßt. Hier bekommst du kurze Information über den Tempel. Wenn du spenden möchtest, hier kannst du es auch tun. Achte auf deine Kleidung: lange Hose ist erwünscht, kein Spaghetti-Top für Frauen. Du bekommst beim Eingang ein gelbes Kopftuch. Schuhe müssen ausgezogen werden. Achte beim Betreten darauf, im Tempel im Uhrzeigersinn zu gehen und die Kirche rechts hinten zu verlassen.
In dem Gurudwara Bangla Sahib hatten wir einer der schönsten Tempelbesuche unseres Lebens. Wir wurden warmherzig empfangen und wir durften an den heiligen Ritualen teilnehmen. Es war ein reinigendes Erlebnis für Geist und Seele.
Agrasen Ki Baoli Stufenbrunnen
Wenn du an Sehenswertes in Delhi denkst, fällt dir normalerweise nicht ein Gebäude der Wasserversorgung ein. Im Herzen des modernen Neu-Delhi befindet sich jedoch ein bemerkenswertes architektonisches Wunder. Es spielte jahrhundertelang eine entscheidende Rolle für die Wasserversorgung der Metropole. Dies ist der berühmte Agrasen Ki Baoli. Der Brunnen wurde gebaut, um kostbares Wasser im trockenen Klima der nordindischen Ebene einzufangen. Stufenbrunnen oder „Baoli“ sind in Indien weit verbreitet. Diese ermöglichten den Zugang zu unterirdischen Wasservorräten. Die Menschen stiegen die Stufen des Baoli hinunter, um den unterirdischen Brunnen zu erreichen und Wasser zu erhalten.
Das Agrasen Ki Baoli hat drei Stockwerke. In den Wänden befinden sich drei Ebenen mit gewölbten Gängen, die mit Nischen geschmückt sind. Die 108 gepflasterte Stufen fürhen heute zu einem leeren Wasserreservoir.
Seit der Einführung von Wasserinstallationen werden die Baoli in Neu-Delhi nicht mehr verwendet. Heute ist Agrasen Ki Baoli bei ausländischen und einheimischen Besuchern beliebt und steht unter Denkmalschutz.
Sehenswürdigkeiten auf der Karte
Wieviel Tage für Delhi einplanen?
2-3 Tage reichen locker für die Besichtigung der schönsten Sehenswürdigkeiten. Delhi ist aber eine reizende Stadt, deswegen bleiben Reisende gerne länger.
Anreise nach Delhi
New-Delhi ist frequentiert und leicht erreichbar mit Flugzeug, Bus oder Zug.
Flug: Delhi ist gut mit nationalen und internationalen Flügen zu allen großen Städten innerhalb und außerhalb Indiens verbunden. Fast alle großen Fluggesellschaften fliegen vom internationalen Flughafen Indira Gandhi in Neu-Delhi aus. Der Inlandsflughafen verbindet Delhi mit den wichtigsten Städten in Indien.
Zug: Das Eisenbahnnetz verbindet Delhi mit allen wichtigen und fast allen kleineren Zielen in Indien. Die drei wichtigsten Bahnhöfe von Delhi sind New Delhi Railway Station, Old Delhi Railway Station und Hazrat Nizamuddin Railway Station. Wenn du mit dem Zug fahren möchtest, richte dich darauf ein, dass die Bahn in Indien nicht mit den Zügen in Deutschland vergleichbar ist. Es gibt zwar luxuriöse Züge, die kosten aber wesentlich mehr.
Bus: Delhi ist durch ein Netz von Straßen und Autobahnen gut mit allen großen Städten in Indien verbunden. Die drei wichtigsten Bushaltestellen in Delhi sind der Inter State Bus Terminal (ISBT) am Kashmiri Gate, der Sarai Kale-Khan Bus Terminal und der Anand Vihar Bus Terminal. Sowohl die Regierung als auch private Transportunternehmen bieten häufige Busverbindungen an.
Zur Anreise nach Indien brauchst du ein E-Visum. Wenn du dich bei der englischsprachigen Antragstellung unsicher fühlst, kannst du dein Visum einfach online auch über einen deutschsprachigen Dienstleister, z.B. auf VisumAntrag.de beantragen.
Wir haben nach lokalem Reiseveranstalter bzw. privatem Fahrer gesucht, der uns schnell und kostengünstig zu unseren Zielen (von Stadt zu Stadt) fahren konnte. Wir haben Ashok Taxi Tours gefunden. Die Dienstleistung von Ashok hat auf dem TripAdvisor auch sehr gute Bewertungen. Ashok hat auf unsere E-Mails schnell geantwortet. Er war flexibel was unsere Wünsche betrifft.
Fortbewegung in Delhi
Die Delhi Metro ist eindeutig die schnellste, kostengünstigste und beste Art, sich in Delhi fortzubewegen. In jeder U-Bahn ist ein Wagon für Frauen reserviert. Durchschnittlich alle fünf Minuten verkehrt eine U-Bahn. Für die Fahrt mit der U-Bahn erhältst du entweder einen Chip oder eine Smartcard anstelle von Bargeld. Der Fahrpreis hängt von der zurückgelegten Strecke ab.
Du kannst in einen der Busse einsteigen, um Delhi zu überraschend günstigen Preisen zu erkunden. Die Busse verbinden fast alle Teile von Delhi, ideal für kurze Strecken. Während U-Bahnen komfortabler sind, verbinden Busse sogar die relativ weit entfernten Gebiete von Delhi. Nach dem Einsteigen kannst du beim Schaffner Tickets kaufen.
Rikschas (Fahrrad-, Auto- und E-Rikschas) ist der bequemste Weg, um über kurze Strecken zu pendeln. Während Fahrradrikschas in verhältnismäßig überlasteten Gegenden wie Old Delhi, Lajpat Nagar eine praktischere Option sind, gibt es in fast allen Gegenden Autorikschas (Tuk-Tuks). Den Preis sollst du immer verhandeln! Tuk-Tuks kosten einen Tick mehr, als Fahrradrikschas.
Eine Reihe von privaten Taxiunternehmen oder Anbietern von Cab-Sharing-Diensten (Uber), sind ebenfalls in Delhi in Betrieb. Perfekt für alle, die ein komfortableres und privateres Verkehrsmittel bevorzugen. Diese können über ihre offizielle Website oder über herunterladbare mobile Anwendungen abgerufen werden.
Wir waren in Delhi entweder zu Fuß unterwegs oder mit unserem privaten Taxifahrer.
Unser Hotel in Delhi
Wir haben das Hotel Smyle Inn vorab gebucht. Es ist ein richtiges Backpacker-Hotel und hat eine sehr gute Lage: wer das echte Delhi erfahren möchte, soll nämlich das Pulsieren von Paharganj (Main Bazar) erleben. In der Nähe sind Restaurants und Shoppingmöglichkeiten.
Essen in Delhi
Swagat Dhaba Restaurant
Wir haben das Swagat Dhaba Restaurant als Empfehlung bekommen. Es ist ein kleiner Imbiss in Paharganj. Du merkst ihn kaum, wenn du vorbeigehst. Meistens Einheimische essen hier, dementsprechend sind die Preise auch günstig. Wir haben reichlich Roti und Naan mit verschiedenen Soßen bestellt. Das Essen ist sehr lecker und du kannst auch sehen, wie es in der offenen Küche gemacht wird. Einige indische Speisen mit Preisen aus der Speisekarte (ähnliche Preise findest du in den anderen indischen Lokalen, die nicht touristisch sind):
Cold Lassi Shop
Gegenüber dem Swagat Dhaba ist ein Cold Lassi Shop. Das Lassi ist ein indisches Yoghurtgetränk. Du kannst es überall kaufen. Das gute ist, dass Lassi überall ein bisschen anders schmeckt. Im Cold Lassi Shop kannst du eines der besten Lassi in Delhi trinken. Natur Lassi, Lassi mit Kokos oder mit Früchten (Banane, Papaya) kosten zwischen 40 und 50 INR (50-70 Cent).
Tipps für deine Aufenthalt in Delhi
- In den meisten Restaurants bekommst du vegetarische Speisen, weil die Einheimischen wenig oder gar kein Fleisch essen. (Wir hatten deswegen keine Angst vor Keimen oder Durchfall.) Das in Europa bekannte Tandoori Hänchen ist nur in schicken Restaurants bestellbar.
- Tipp für Familien: Für unser Kleinkind konnten wir auch immer etwas bestellen (natürlich ohne Gewürze und ungesalzen): gekochtes Gemüse, wie Brokkoli oder Blumenkohl, Roti, Naan, Reis. Wir haben für Jasmin in kleinen Läden Kleingebäck gekauft. Frisches Obst kannst du überall kaufen.
- In vielen Restaurants gibt es zwei Menükarten mit unterschiedlichen Preisen. Die billigere Variante ist für die Inder und die teure für die Touristen. In den kleinen einheimischen Restaurants gibt es nur eine Speisekarte (auch in Englisch geschrieben), die für alle gelten.
- Achte auf Hygiene! Am besten nimmst du Händedesinfektionsmittel mit, hauptsächlich, wenn du mit öffentlichem Verkehrsmittel unterwegs bist. In diesem Fall kannst du auch gerne Schutzmaske tragen.
- Halte deine Wertsachen immer sicher tief in der Tasche. Wenn du etwas in der Hand hältst, halte es ganz gut fest!
- Bleibe in der Nacht nicht aus! Hauptsächlich nicht alleine!
- Wenn du etwas kaufen oder mit Rikscha / Tuk-Tuk fahren möchtest, verhandle immer den Preis!