Abu Simbel ist ein Highlight in Ägypten. Wir haben auch auf den Tag gewartet, um die zwei massiven Felsentempel erblicken zu können. Das Heiligtum von Ramses II. befindet sich 282 km südlich von Assuan und wird oft im Rahmen eines Tagesausfluges besichtigt. Wie du diese großartige, antike Sehenswürdigkeit besuchen kannst, erfährts du in diesem Blogbeitrag.
Kurze Geschichte von Abu Simbel Tempel
Abu Simbel wurde im 13. Jahrhundert vor Chr. von dem großen Pharao Ramses II. in Auftrag gegeben. Dabei sind zwei Tempel entstanden: eine monumentale Kultstätte für den König und ein etwas Kleinere für seine Frau Nefertari. Beide Felsentempel befanden sich ursprünglich nicht auf dem Ort, wo sie heute stehen. Der Komplex wurde zwischen 1963 und 1968 von der UNESCO vollständig an seinen heutigen Standort verlegt, um ihn vor der Überschwemmung nach dem Bau des Assuan-Staudamms zu schützen.
Anreise nach Abu Simbel
Die Tempelanlage kannst du aus Assuan leicht erreichen. Mit dem Auto dauert die Hinfahrt 3,5 Stunden, deswegen nimmt die Besichtigung des Tempels von Ramses II. einen ganzen Tag in Anspruch. Wir raten dir, mit einem Mietwagen hinzufahren. Dann bist du flexibel und du kannst die Touristenmassen entgehen.
Achtung! Die Wüstenstraße zwischen Assuan und Abu Simbel ist für Ausländer nur zwischen 5 und 17 Uhr offen. Achte darauf, dass du den Tempel rechtzeitig verlässt!
Wenn du in Ägypten nicht selbst Auto fahren möchtest, kannst du dir eine Tour buchen. In dem Fall wirst du von deinem Hotel abgeholt und mit einem Bus zum Tempel gebracht. Touren starten im frühen Morgen aus Assuan oder Luxor. Es gibt auch Tagestouren aus Kairo oder Hurghada. In dem Fall musst du einen Inlandsflug nehmen. Mehrtägige Ausflüge aus Hurghada/Kairo in Verbindung mit Luxor sind auch möglich.
Wenn du eine längere Anreise an dem Besichtigungstag dir ersparen möchtest, kannst du gerne in Abu Simbel übernachten. Es gibt einige Hotels und Gasthäuser. Der Ort ist allerdings nichts Besonderes. Er ist abgelegen und schläfrig. Manche Leute wählen diese Option, die gleich zur Öffnung des Tempels da sein möchten, um die Menschenmassen zu entgehen. Gleich begründen wir, warum empfehlen wir es nicht unbedingt.
Wann Abu Simbel besichtigen?
Abu Simbel ist ein Touristenmagnet. Die meisten Touris werden mit unzähligen Reisebussen hergefahren. Deshalb ist es nicht egal, wann du bei Abu Simbel ankommst. An den meisten Blogs werden die frühen Morgenstunden erwähnt. Komm früh an, dann kannst du die Touristenmassen entgehen. Es ist nur teilweise wahr. Du hast ca. 15 Minuten, bevor die ersten Busse ankommen und das Gelände von Menschen überflutet wird. Dann hast du gar keine Chance mehr, schöne Fotos zu machen.
Wir raten dir, in der Mittagszeit zu kommen. Der Großteil der Busse sind in dieser Zeit schon weggefahren. Es gibt zwar Besucher hier, allerdings deutlich weniger. Wenn du bisschen wartest, dass sie aus dem Bild gehen, kannst du mehrere menschenleere Fotos aufnehmen.
Der Tempel von Abu Simbel
Der Komplex besteht aus 2 Heiligtümern. Der berühmteste ist der Große Tempel mit den massiven, sitzenden Pharaonenskulpturen von Ramses II. Er ist einer der berühmtesten Könige des antiken Ägyptens. Ramses II. regierte 66 Jahre lang, hatte mehrere Frauen, die ihm 40 Töchter und 45 Söhne schenkten. Der Pharao starb mit ca. 90 Jahren. Er hinterließ großartige Bauwerke, wie Teile des Karnak Tempels, das Ramesseum oder die gigantische Statue von Memphis. Sein Tempel in Abu Simbel ist ebenfalls großartig: er ist 63 Meter tief und seine Außenfassade wird von vier 20 Meter hohen Statuen dominiert. Ein Riesenskulptur wurde bereits wenige Jahre nach dem Bau bei einem Erdbeben zerstört.
Der Große Tempel von Ramses II. ist auch für den Sonnenwunder bekannt. Zweimal im Jahr (rund um 21. Februar und 21. Oktober) dringen die Sonnenstrahlen bis zu den Götterstatuen hinein, die sich tief im Heiligtum befinden. Die sitzenden Figuren von Amun-Re, Ramses und Re-Harachte werden von der Sonne beleuchtet.
Der kleinere Hathor-Tempel hat Ramses II. seiner Frau Nefertari Meritenmut erbaut. Nefertari war die Große Königliche Gemahlin (sozusagen die Lieblingsfrau von Ramses) und eine sehr bedeutsame Frau in ihrer Zeit. Sie wird an vielen Reliefs in der gleichen Größe, wie Ramses II. dargestellt. Das bedeutet, dass Nefertari damals nahezu genauso wichtige Persönlichkeit war, wie der Pharao. Sie wird auch als göttliche Figur an der Seite der gigantischen Statue von Ramses abgebildet. Ihr Tempel ist zwar kleiner als der von ihrem Mann, von außen ist er aber auch wunderschön. Die sechst großen Statuen, die den Eingang des Heiligtums einrahmen, zeigen Nefertari und Ramses.
Wir werden jetzt ehrlich: die Fassade beider Tempel ist einzigartig, innen waren sie für uns ein bisschen eine Enttäuschung. Während unseres Roadtrips in Ägypten haben wir schon mehrere Kultstätten und Gräber gesehen, die in besseren Zustand waren und glänzten in wunderschönen Farben. Die Reliefs auf den Wänden, die z. B. Ramses in der Schlacht zeigen, waren zwar gut sichtbar und prima erhalten, ihre Farbtöne haben aber leider schon verblasst. Die Farben und Hieroglyphen von dem Tempel von Medinet Habu in Luxor, Dendera oder Esna Tempel hatten dagegen eine top Qualität.
Die besten Fotospots bei Abu Simbel
Die schönsten Fotos entstehen natürlich vor dem jeweiligen Tempel. Es lohnt sich allerdings auch den Statuen näher zu gehen. Wenn du an den Seiten der Tempel Bilder aufnimmst, hast du nicht nur eine tolle neue Perspektive, sondern du kannst auch die Menschen ausblenden.
Rechst von dem Haupttempel von Ramses II. steht eine Mauer. Dahinter befindet sich ein leerer Bereich. (Location auf Google Maps) Von hier kannst du ebenfalls schöne Fotos aufnehmen. Durch die Mauer werden auch die anderen Visitors verdeckt.
Du kannst auch mit dem gigantischen Schlüssel der Tempel ein Bild aufnehmen. Entweder spricht dich der Mann an, der im Eingang sitzt, oder du kannst ihn fragen. Gegen ein bisschen Bakschisch darfst du die Schlüssel für ein Fotoshooting haben.
Weitere Tipps für die Besichtigung von Abu Simbel
Für die Besichtigung sollst du dir ca. 2 Stunden einplanen.
Da es auf dem Gelände kaum Schatten gibt, sollst du unbedingt für Sonnenschutz sorgen.
Habe auch genügend Wasser dabei!
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