Das charmante Städtchen Hornburg in Niedersachsen gehört zu den malerischsten Fachwerkstädten Deutschlands – und trotzdem ist es bis heute erstaunlich untouristisch. Wer Ruhe, historische Atmosphäre und authentisches Kleinstadtflair sucht, findet hier einen echten Geheimtipp abseits der bekannten Touristenpfade.
Malerische Gassen, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, ein Hauch Mittelalter und jede Menge Fotospots: Hornburg ist perfekt für einen entspannten Tagesausflug oder einen ruhigen Zwischenstopp im Harzvorland.
Die schönsten Fachwerkhäuser in Hornburg
Wasserstraße in Hornburg
Die Wasserstraße ist das Highlight jedes Altstadtspaziergangs in Hornburg. Hier reihen sich prachtvolle Fachwerkhäuser wie auf einer Perlenkette aneinander. Viele dieser Gebäude stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert und sind bis heute liebevoll restauriert.
Das Neidhammelhaus in der Wasserstraße 2 gilt als eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt. Besonders auffällig ist die aufwendig verzierte Fassade: Die Balken tragen kunstvolle Wappen, Inschriften und geschnitzte Gesichter, die früher böse Geister fernhalten sollten. Die seitliche Wand ist mit Fliesen geschmückt, was dem Haus ein ganz besonderes Aussehen verleiht.
Früher lebte hier der Stadtkämmerer – ein angesehener Mann, dessen Wohlstand sich auch in der Größe und Dekoration des Hauses widerspiegelt. Historische Dokumente belegen, dass es eines der höchstbesteuerten Gebäude in Hornburg war.
Ein paar Schritte weiter steht ein weiteres Schmuckstück: Wasserstraße 15, ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1526. Die Fassade ist in warmen Brauntönen gehalten und vermittelt auf den ersten Blick das Gefühl, in eine andere Zeit einzutauchen.
Dammstraße in Hornburg
Auch die Dammstraße ist ein Muss bei einem Stadtrundgang. Hier findest du einige besonders gut erhaltene Fachwerkbauten.
Das Haus Dammstraße 7 ist ein wahres Juwel: ein weiß getünchtes Fachwerkhaus mit rostroten Balken, das einst als Hopfenspeicher genutzt wurde.
Direkt daneben steht ein weiteres wunderschönes Fachwerkhaus. Die schokobraunen Balken bilden einen spannenden Kontrast zu den blau-weißen blumenartigen Verzierungen. Die Dekorelemente stammen größtenteils aus dem Barock und verleihen dem Haus eine besonders elegante Ausstrahlung.
Ein paar Schritte weiter steht Dammstraße 12: ein weißes Fachwerkhaus mit schwarzen Balken und intensiver bunter Fassadendekoration. Besonders auffällig ist die hochrote Eingangstür, die das Gebäude zu einem echten Blickfang macht.
Zwei wahre Fachwerkjuwelen mit hellblau-grauen und braunen Balken entdeckst du unter den Hausnummern Dammstraße 10 und 8. Besonders schön sind die blumenförmigen Verzierungen und die großen Holztore.
Ein langes weißes Haus mit roten Balken und fein verzierter Fassade befindet sich in der Dammstraße 20. Es war einst die Schule der jüdischen Gemeinde, was ihm besondere historische Bedeutung verleiht.
Knickstraße
Die Knickstraße 34–38 beeindruckt mit einer besonders vielfältigen Fassadengestaltung. Hier wechseln sich klassische Fachwerkhäuser mit Gebäuden ab, deren Fassade mit Holzschindeln verkleidet ist.
Am Ende der Straße, an der Vorwerkstraße, befindet sich das Altes Zeughaus aus dem 16. Jahrhundert. Die rote Fassade macht es schon von weitem erkennbar. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude mit vier Stützen verstärkt – seither trägt es den liebevollen Beinamen „Stelzenhaus“.
Neue Straße in Hornburg
Ein echter Hingucker: Neue Straße 30 besitzt die niedrigste Haustür der Stadt – sie misst nur 160 cm. Der Grund: Im 17. Jahrhundert lag die Straßenhöhe rund 70 cm tiefer als heute. Die niedrige Tür ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich Städte im Laufe der Jahrhunderte verändern – und ein beliebtes Fotomotiv für Besucher.
Hagenstraße in Hornburg
Hinter Hagenstraße 29 versteckt sich ein besonders idyllisches Fleckchen Hornburgs. Direkt am Bach Mühlen-Ilse steht ein romantisches Fachwerkhaus, umgeben von Grün und Wasserrauschen.
Marktstraße in Hornburg
Die Marktstraße ist das Herz der Altstadt.
Selbst das Café Zuckerblume in der Marktstraße 16 befindet sich in einem liebevoll verzierten Fachwerkhaus. Perfekt für eine gemütliche Kaffeepause.
Die Marktstraße 14 ist die ehemalige Ratsapotheke mit prachtvoller Fassade – eines der schönsten Häuser Hornburgs.
Rechts daneben die Marktstraße 10 entpuppt sich als eines der ältesten Häuser der Stadt. Es stammt aus dem Jahr 1530.
In der Nähe des ehemaligen Marktplatzes findest du ein spätbarockes Gebäude in der Marktstraße 4, einst die Amtsmühle.
Historische Bauten und weitere Sehenswürdigkeiten in Hornburg
Hagenmühle
Die Hagenmühle in der Hagenstraße 31 wurde bereits im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Im 17. Jahrhundert wurde sie durch ein Fachwerkgebäude erweitert. Im 20. Jahrhundert erhielt sie ein neues Wasserrad, mit dem bis heute Strom produziert wird.
Burg Hornburg
Die Burg Hornburg stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. In den 1920er-Jahren erfolgte eine Rekonstruktion, heute befindet sich die Burg in Privatbesitz.
Besichtigen kannst du sie nur von außen.
Heimatmuseum Hornburg
Im Heimatmuseum Hornburg erfährst du mehr über die Stadtgeschichte, das Handwerk, den Hopfenhandel und den berühmtesten Sohn Hornburgs: Papst Clemens II. (1005–1047).
Das Museum befindet sich in einem Fachwerkhaus mit Ziegeln aus dem 18. Jahrhundert, das früher als Schule diente.
Kirche Beatae Mariae Virginis
Die Kirche Beatae Mariae Virginis stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde im spätgotischen Stil erbaut. Die schlichte, aber eindrucksvolle Architektur macht sie zu einem besonderen Ort der Ruhe.
Kurze Geschichte von Hornburg
Hornburg wurde bereits im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Im Mittelalter blühte die Stadt durch Hopfenanbau auf und erhielt Marktrecht.
Berühmtester Sohn der Stadt ist Papst Clemens II., der hier 1005 geboren wurde. Nach einem Stadtbrand 1512 entstand ein geschlossenes Renaissance-Fachwerkensemble, das heute einzigartig in Norddeutschland ist.
Anreise nach Hornburg
Hornburg liegt etwa 30 Minuten südlich von Braunschweig. Mit dem Auto ist die Anreise ganz bequem und du findest kostenlose Parkplätze rund um die Altstadt.
Mit dem Bus kannst du die Kleinstadt erreichen.
Die Altstadt lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden.
Wie viel Zeit für Hornburg einplanen?
Für einen gemütlichen Rundgang mit Fotostopps, Cafépause und Burgblick reicht ein halber Tag vollkommen aus.
Tipp: Verbinde den Besuch mit einem Ausflug nach Wolfenbüttel oder in den Nationalpark Harz.
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