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Südböhmen

Südböhmen: die schönsten Sehenswürdigkeiten

Während einem viertägigen Roadtrip haben wir festgestellt, dass Südböhmen ein ausgezeichnetes Reiseziel ist. Die südwestliche Region Tschechiens bietet so viel, dass wir nicht genau wissen, wo wir mit der Aufzählung anfangen sollen. Historische Städte mit mittelalterlichem Kern, Märchenschlösser und Burgruinen, zahlreiche Aussichtstürme und Dorfidylle warten auf dich. Südböhmen ist perfekt geeignet für eine kleine Rundreise mit Auto, du kannst aber auch an den unzähligen Seen oder Flüssen campen. Die Landschaft ist wunderschön und beliebt bei Wanderern, Motorrad- und Fahrradfahrern. Südböhmen hat auch für Familien einiges zu bieten. Wir könnten noch die Liste lange fortsetzen.

Was uns an Südböhmen noch sehr gefallen hat, dass es dort kein Massentourismus gibt, wie du das vielleicht aus den Ländern kennst, die südlich von Deutschland liegen. Außer der Grenzregion und der Stadt Krumau an der Moldau haben wir kaum ausländisches Wort oder Kennzeichen gesehen. Es war richtig angenehm.

In diesem Beitrag fassen wir die besten Sehenswürdigkeiten und die schönen mittelalterlichen Städte von Südböhmen zusammen.

Český Krumlov

Český Krumlov, im S-kurvigen Mäander der Moldau gelegen, ist das historische Zentrum Südböhmens. Die Stadt ist das beliebteste Touristenziel neben Prag und seine Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Hauptattraktion von Krumau an der Moldau ist das monumentale Renaissanceschloss, das mit seinem hübschen Turm, dem einzigartigen Rokoko-Schlosstheater und dem gepflegten Schlossgarten das Stadtbild dominiert.

Das Krumauer Schloss ist nach der Burg in Prag die zweitgrößte Burg Tschechiens. Es besteht aus fünf Innenhöfen und vielen Gebäuden, die heute als Museum dienen und mit Führungen besichtig werden können. Die Altstadt und das Ufer der Moldau erreichst du durch ein unglaublich hohes Tor, das unter der wunderschönen Mantelbrücke befindet.

Von dem Schloss führt eine Brücke über den Fluss in die Altstadt. Du kannst die Umgebung der Moldau bewundern und sogar Kanu fahren.

Die historische Altstadt liegt in der Flussschlinge und ist voll mit hübsch renovierten mittelalterlichen Häusern. Auf den Kopfsteinpflasterstraßen kannst du einige hundert Jahre in der Zeit zurückversetzt fühlen, schöne Fotomotive finden und die alte St. Veit Kirche besichtigen. Im Stadtkern kommst du an Aussichtspunkten vorbei, wo du einen tollen Blick auf die Burg Český Krumlov hast.

In der Altstadt sind mehrere Museen. Interessant sind das Egon Schiele Art Centrum, das Wax Museum, das Regionalmuseum Krumau aber auch ein 3D-Museum und das Foltermuseum.

Wachsfigurenmuseum Cesky Krumlov

Wachsfigurenmuseum (rotes Gebäude) in der Altstadt

Hotelempfehlung in Český Krumlov

Das familiäre, gemütliche Pension Maate liegt ca. 600 Meter von der Altstadt entfernt (7 Minuten zu Fuß). Sie besitzt sogar kostenfreie Parkplätze. Dies ist von Vorteil, weil das Parken in Krumau sonst 10 € pro Tag beträgt. Die Unterkunft mit 3 Zimmern wird von einer Familie betrieben. Die Besitzer sind sehr nett und zuvorkommend. Trotz der kleinen Anzahl der Zimmer wird ein reiches Frühstücksbuffet zubereitet. Wir können mit warmen Herzen die Pension empfehlen, weil das Preis-Leistungsverhältnis so gut ist.

Restaurantempfehlung in Český Krumlov

Wenn du gerne tschechische Spezialitäten probieren möchtest, suche das Restaurant Bohemia auf. Das Lokal liegt in der Altstadt in einer süßen Kopfsteinpflasterstraße.

Rosenberger Teufelspfanne

Rosenberger Teufelspfanne mit Kartoffelpuffer im Restaurant Bohemia

Kloster Zlatá Koruna

Das imposante Kloster Zlatá Koruna hat mit Gewissheit den Namen „Goldene Krone“ verdient. Die Abtei liegt 11 km von Böhmisch Krumau in einer Schlinge des Moldau-Flusses. Es ist ein bemerkenswerter Gebäudekomplex erbaut im gotischen Stil. Es besteht aus der Kirche Maria Himmelfahrt, aus dem Großen Konvent, einer Brauerei und der Kapelle der Schutzengel. Das Areal kannst du leider nur während einer Führung in tschechischer Sprache besichtigen.

Kloster Zlatá Koruna

Kloster Zlatá Koruna aus der Luft

Dívčí Kámen – Burg Maidstein

Zwischen České Budějovice und Česky Krumlov stand einst eine schöne Burg. Dort, wo der kleine Bach Křemžsky in die Moldau mündet sind auf einem hohen Felsen die Ruinen der ehemaligen Burg Dívčí Kámen, auf Deutsch Burg Maidstein, zu sehen.

Am einfachsten gelangst du zur Burg, wenn du dem Wanderpfad von dem Parkplatz an der Zugbahnhof von Třisov folgst. Der Wanderweg ist ca. 1,5 km lang und ist nicht sehr schwierig, aber gute Wanderschuhe sind von Vorteil. Die Wanderung dauert ungefähr eine halbe Stunde bis zur Ruine. Der Eintritt kostet für Erwachsene 75 CZK (3,2 €), für Kinder 30 CZK (1,3 €).

Pfad Burg Maidstein

Auf dem Weg zu der Burgruine Dívčí Kámen

Die von Flüssen umgebene Burgruine strahlt eine außergewöhnliche Atmosphäre aus und bietet einen beeindruckenden Anblick. Was uns besonders gut gefallen ist, dass wir die Burg für lange Minuten für uns alleine haben konnten.

Die Burg wurde einst von der Familie Rožmberk (Rosenberg) erbaut. Der Bau selbst begann in der Mitte des 14. Jahrhunderts und dauerte fast vierzig Jahre. Trotz des großen Aufwands lebten seine Besitzer nur sehr kurze Zeit darin. Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die imposante Burg von der Familie verlassen. Das Gebäude begann zu verfallen und die Zeit forderte seinen Tribut. Genau dieser jetzige, zerfallene Zustand trägt zu dem Charme der Burgruine bei.

Holašovice – das Dorf des Bauernbarocks

Holašovice (auf Deutsch Hollschowitz) liegt 22 km westlich von České Budějovice. Die süß gestalteten Häuser um den außergewöhnlich großen Dorfplatz herum sind meist im 19. Jahrhundert in dem Stil des Bauernbarocks entstanden. Holašovice wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

In dem Freilichtmuseum sind neben den schön bemalten Wohngebäuden auch verzierte Tore und Zäune, Schuppen, Scheunen, Ställe sowie Getreidespeicher zu sehen.

Die Häuser mit breiten Giebeln bieten einen sehr hübschen Anblick. An den Fassaden sind schöne Stuckverzierung erhalten geblieben, die der gesamten Siedlung eine einzigartige Atmosphäre und Bedeutung verleihen. Die Häuser wurden oft mit Inschriften oder Bildern geschmückt, die auf die Handwerkskunst des Besitzers hindeuteten.

Budweis

České Budějovice nimmt einen herausragenden Platz unter den charmanten Kleinstädten Südböhmens ein. Budweis wurde in dem 13. Jahrhundert gegründet. Die Stadt spielte eine wichtige Rolle bei den Hussitenaufständen, und einst wurden hier auch die Kronjuwelen des Kaisers aufbewahrt.

Marktplatz Budweis

Marktplatz in Budweis

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt konzentrieren sich auf den Marktplatz und seine Umgebung. Auf dem Hauptplatz, der nach dem Gründer König Ottokar II. Přemysl benannt wurde, findest du Dutzende schöner Renaissancegebäude, von denen die meisten im 16. Jahrhundert erbaut wurden. In der Mitte des weiträumigen Platzes steht der Samsonbrunnen. Er wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Der Durchmesser seines Beckens beträgt 17 Meter.

Samsonbrunnen Budweis

Samsonbrunnen auf dem Marktplatz in Budweis

In der Nähe des Brunnens befindet sich ein unregelmäßig geformter Stein, der die Stelle des alten Galgens markiert. Es ist besser, ihn zu meiden, denn wer darauf tritt, findet der Legende nach nicht mehr nach Hause.

Das auffälligste Gebäude am Hauptplatz ist das Rathaus. Es wurde in dem 16. Jahrhundert erreichtet und in den 1700er Jahren umgebaut und geschmückt.

Der Schwarze Turm steht neben der nordöstlichen Ecke des Hauptplatzes. Er wurde im 16. Jahrhundert fertiggestellt. Ihren Namen erhielt sie im 19. Jahrhundert, als seine Farbe infolge der Industrialisierung schwarz wurde. Der Turm diente gleichzeitig als Glocken- und Feuerturm. In dem Turm kannst du die 225 Stufen bis zur Glocke erklimmen. Oben angekommen hast du einen grandiosen Blick auf einen der größten Hauptplätzen Europas. Der Eintritt kostet 50 CZK (2,1 €), für Kinder die Hälfte.

Gleich neben dem Schwarzen Turm steht das barocke Dom St. Nikolaus. Außerhalb der Altstadt steht der alte Wasserturm, den es sich auch zu besichtigen lohnt.

Hotelempfehlung in Budweis

Eine Nacht haben wir in dem kleinen Hotel Adler verbracht. Die Unterkunft liegt zwar außerhalb der historischen Altstadt, hat aber eine sehr ruhige Lage und dir steht kostenloser Parkplatz zur Verfügung. Das Personal ist nett, das Zimmer geräumig und das kleine Frühstücksbuffet war auch voll in Ordnung.

Restaurantempfehlung in Budweis

Wenn du was echtes Tschechisches erleben möchtest, dann können wir dir das Restaurant Macelis empfehlen. Hier gehen die Einheimischen essen und gerne ein Bier trinken. Das Restaurant hat dementsprechend günstigere Preise, als andere an frequentierten Orten. Das Ambiente ist locker und böhmisch, familiär. Der einzige Nachteil, dass die Speisekarte nur in tschechischer Sprache ist. Mit einer Übersetzer App ist die Bestellung aber kein Problem.

Schloss Hluboká nad Vltavou

Eines der reichsten und prächtigsten romantischen Schlösser Europas steht in Hluboká nad Vltavou, paar Kilometer nördlich von Budweis. Das Schloss Frauenberg, das sich in einer imposanten Umgebung inmitten eines englischen Parks befindet, ist gotischen Ursprungs. Von dem alten Bauwerk ist allerdings nichts mehr zu sehen und seine Schönheit hat sich nur in Zeichnungen erhalten.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde es in ein edles Jagdschloss umgewandelt. Die Besitzer waren die Herzöge von Schwarzenberg. Sie ließen es in den 1800er Jahren zu einem neugotischen Schloss im Tudorstil nach dem Vorbild von Schloss Windsor umbauen.

Die Räume des weißen Märchenschlosses können nur mit Führung besichtigt werden. Die Tickets kosten je nach Route durch die Räumlichkeiten 220 oder 230 CZK (8,8-9 €), für die Kleinen 150-160 CZK (6-6,4 €). Fremdsprachige Führungen finden nur in bestimmten Zeitpunkten an einem Tag statt.

Die Altstadt von Třeboň

Die kleine Stadt Třeboň (auf Deutsch Wittingau) hat uns verzaubert. Auf unserem Plan standen den Schwarzenberger Gruft und das Schloss Wittingau anzuschauen. Wie wir aber den historischen Stadtkern mit den bonbonfarbigen Giebelhäusern erreicht haben, wurde unser Herz geraubt. Die Altstadt ist richtig hübsch, es gibt keine gleich aussehenden Bauwerke. Dank all dieser bedeutenden Denkmäler wurde die Stadt in die UNESCO-Liste aufgenommen.

Über dem Hauptplatz wacht der 31 Meter hohe Turm des Rathauses. Für 40 CZK pro Person (1,7 €) (für Kinder 20 CZK ~ 0,85 €) kannst du die Treppen erklimmen und die tolle Aussicht von oben genießen. In der Mitte des Marktplatzes entdeckst du die Mariensäule und den Wittingauer Brunnen. Die Atmosphäre der Stadt hat uns am meisten beeindruckt. Sie war entspannt, idyllisch, und trotz den heimischen Besuchern ganz familiär.

Ihre Blütezeit erlebte die Stadt unter den Rosenbergern, die Třeboň von dem 14. Jahrhundert bis zum Aussterben der Familie im Jahre 1611 besaßen. Sie ließen das prächtige Renaissanceschloss errichten, neben dem heute der englische Schlossgarten liegt. Schöne Sehenswürdigkeiten sind auch das gotische Augustiner Kloster, das später im Renaissance- und Barockstil umgebaut wurde, sowie die St.-Giles-Kirche.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts gehörten die Stadt und ihre Umgebung der österreichischen Familie Schwarzenberg. Sie ließen außerhalb des Stadtzentrums, in der Nähe des Sees Svět die neogotische Schwarzenberger Gruft erbauen.

Das heutige Třeboň verdankt seinen Ruhm dem örtlichen Heilbad, der Fischzucht und der Bierbrauerei Regent.

Tipp: In der Region gibt es ca. 6.000 Seen, in dem Fisch gezüchtet wird. Die Zubereitung der Třeboňer Karpfen hat lange Tradition. Du kannst das Fischgericht in einem Restaurant gerne probieren.

Schwarzenberg Mausoleum bei Třeboň

Die Schwarzenberger Gruft ist eines der architektonisch bemerkenswertesten Denkmäler in Südböhmen. Es befindet sich im Park an der Südostseite des Sees Svět.

Das Grabmal wurde im 19. Jahrhundert im neogotischen Stil von Johann Adolf II. zu Schwarzenberg erbaut. Es ähnelt sich mit seiner monumentalen Treppenrampe und mit den verzierten Türmchen eher an einem kleinen Schloss. Die Kapelle wird von einem Altar aus weißem Sandstein, Marmor und Gips dominiert. Das Mausoleum enthält 26 doppelwandige Särge der Schwarzenberger Familienangehörigen.

Die Schwarzenberger Gruft ist für Besucher zugänglich. Der Eintritt in den Park, um das Grab von außen bewundern zu können, ist kostenlos. Wenn du nur die Kapelle besichtigen möchtest, kostet es 30 CZK (1,2 €). Die Gruft kannst du nur mit Führung besichtigen. Sie kostet für Erwachsene 110 CZK (4,7 €), für Kinder über 6 Jahre 60 CZK (2,5 €).

Jindřichův Hradec

Die Stadt Jindřichův Hradec hat einen fast aussprechbaren Namen. Auf Deutsch nennt man die Stadt einfach als Neuhaus. Es ist für ihre Renaissancebauten und ihr wunderschönes Schloss bekannt.

Schloss Jindřichův Hradec

Schloss Jindřichův Hradec

Das bedeutendste Denkmal der Stadt ist das Schloss Neuhaus, das nach Hradzin in Prag und der Burg in Český Krumlov die drittgrößte in der Tschechischen Republik ist. Das ursprünglich romanisch-gotische Schloss wurde im 16. Jahrhundert zu einem imposanten Renaissanceschloss umgebaut. Du kannst die Räume während einer Führung besichtigen. Die Tour endet bei dem reich stuckverzierten, runden Renaissance-Musiksaal, dem Rondell.

Das höchste Gebäude der Stadt ist die Kirche Mariä Himmelfahrt, die in der Nähe des Marktplatzes steht. Sein fast 70 Meter hoher Aussichtsturm ist für Besucher zugänglich. Jindřichův Hradec liegt auf dem 15. Längenhalbkreis, dessen Markierung du an der Ecke der Kirche erkennen kannst.

Von dem See, an der Brücke hast du einen tollen Blick nicht nur auf die Burg, sondern auch die hübschen Häuser der historischen Altstadt.

Neuhaus hat eine lebendige aber weniger touristische Atmosphäre.

Hotelempfehlung in Jindřichův Hradec

Penzion Měšťan liegt in der Fußgängerzone der historischen Altstadt. Sie hat eine sehr gute Lage, viele Sehenswürdigkeiten der Stadt sind in seiner Nähe. Das Zimmer ist hübsch und bequem, das Frühstück reich und lecker. Parkplätze gibt es nicht weit von der Unterkunft. Sie sind allerdings an Werktagen kostenpflichtig.

Restaurantempfehlung in Jindřichův Hradec

Ein hervorragendes Abendessen hatten wir in dem Restaurant und Penzion U Lucerny. Das Lokal liegt in einer Seitenstraße in der Altstadt. Das Schweinekotelett und die Hähnchenbrust mit getrockneten Tomaten können wir dir warm empfehlen. Die angebotenen Weine sind auch köstlich.

Wasserschloss Červená Lhota

Das rote, ikonische Wasserschloss Červená Lhota liegt 21 km nordwestlich von Jindřichův Hradec. Das kleine Schloss hat einen wunderschönen Anblick, wie es sich im Wasser spiegelt. Am besten läufst du um den See herum, und suchst den perfekten Fotospot für schöne Reflexion. Die Steinbrücke betont die Schönheit von Červená Lhota noch mehr.

Das Schloss kannst du auch während einer tschechischsprachigen Führung besichtigen. Du bekommst eine ausführliche Beschreibung auf Deutsch in die Hand. Die Besichtigungsroute zeigt die Lebensweise der letzten Schlossbesitzer um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der Eintritt kostet für Erwachsene 190 CZK (8 €), für Kinder 80 CZK (3,4 €).

Tábor

Tábor darf nicht von der Liste der historischen Städte in Südböhmen fehlen. Die Stadt war das ehemalige Zentrum der Hussiten. Ihre Festung wurde unter der Führung im 15. Jahrhundert von Jan Žižka gegründet. Die Statue des Heerführers steht auf dem gleichnamigen Hauptplatz. Hier befindet sich auch die spätgotische Kirche der Verklärung Christi. Sie ist im 15. Jahrhundert entstanden. In der gleichen Zeit, wie das Rathaus. Die Kirche wurde später mit Renaissancegiebeln und mit einem Turmkuppel in Barockstil ergänzt. Den Turm kannst du besichtigen. Der Eintritt kostet 70 CZK (3 €), für Kinder ab 5 Jahren 30 CZK (1,3 €).

Zizka Platz

Zizka Platz in Tábor

Die Häuser des historischen Stadtzentrums sind durch einen unterirdischen Tunnel und mehreren Räumen verbunden. Sie wurden im 15. Jahrhundert errichtet und dienten damals als Lager oder Unterschlupf. Ein Teil davon kann besichtigt werden. Der Eingang befindet sich im Rathaus, genauso, wie das Hussitenmuseum.

Der Žižka-Platz ist von schönen Renaissancehäuser umgeben. Ihre Fassaden sind mit Sgraffito reichlich verziert. In der Mitte des Platzes entdeckst du noch einen Brunnen im gleichen Stil.

Obwohl die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt auf den mittelalterlichen Stadtkern konzentrieren, du findest auch außerhalb einige sehenswerte Orte. Zum Beispiel die süßen Kopfsteinpflastergassen, die zum Marktplatz führen oder auch der Turm Kotnov und das Bechyňe-Tor. Der Turm wurde wahrscheinlich noch im 14. Jahrhundert vom Ottokar II. Přemysl als Teil der Burg Kotnov erbaut. Heute befindet sich ein Museum darin. Die interessante Ausstellung zeigt, wie die Menschen im Mittelalter lebten. Für Kinder ist der Eintritt frei. Erwachsene zahlen 100 CZK (4,2 €).

Ein Teil der Stadtmauern und Bastionen aus dem 15. Jahrhundert ist noch heute erhalten.

Die Stadt Tábor hat uns gut gefallen, hauptsächlich das mittelalterliche Stadtzentrum. Obwohl es ein hübsches Örtchen ist, war (touristisch gesehen) wenig los hier. Es war echt angenehm. Für die Besichtigung reichen allerdings 2-3 Stunden.

Kettenbrücke bei Stádlec

Neben der Gemeinde Stádlec, über dem Fluss Lainsitz (Lužnice) erstreckt sich eine alte Kettenbrücke, die die letzte ihrer Art in Tschechien ist. Sie wurde noch im 19. Jahrhundert erbaut und überspannte die Moldau bei Podolsko. Erst in den 60-er, 70-er Jahren wurde sie auseinandergenommen und dort, wo jetzt steht, wieder aufgebaut. Heute wird die Brücke gerne von Touristen aufgesucht, da sie recht fotogen ist.

Tipp: In dem Fluss kannst du sogar baden, Kanu fahren, und an bestimmten ruhigen Stellen mit Paddle Board paddeln.

Schloss Mitrowicz

Leider waren das Schloss und die schöne Kapelle an dem Ufer des Flusses Lainsitz wegen Bauarbeiten geschlossen, als wir dort waren. Schloss Mitrowicz, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde, bietet sonst thematische Veranstaltungen und ein Teil davon kann besichtigt werden. Es gibt sogar elegante Gästezimmer, in denen du übernachten kannst.

Kapelle Schloss Mitrowicz

Die Kapelle beim Schloss Mitrowicz

Burg Klingenberg

Burg Klingenberg wird auf der Landessprache als Hrad Zvíkov genannt und liegt 18 km nördlich von Písek an dem Zusammenfluss von Moldau und Otava.

Burg Klingenberg in Tscheichen

Burg Zvíkov (Klingenberg)

Vom Parkplatz aus erreichst du nach 500 Metern das Burgtor mit einem 32 Meter hohen Turm. Hrad Zvíkov wurde von Ottokár I., dem böhmischen König im 13. Jahrhundert gegründet und im frühgotischen Stil erbaut. Später gehörte es verschiedenen Adelsfamilien. Die Burg wurde ständig verstärkt und konnte deswegen und wegen ihrer leicht zu verteidigenden Lage auch nicht von den Hussiten im Hussitenkrieg und den Habsburgern im Dreißigjährigen Krieg besetzt werden.

Es wurde im 17. Jahrhundert im Renaissancestil umgebaut, und 100 Jahre später erlitt sogar einen Brand. Der Staudamm an der Moldau, etwas nördlich von der Burg, wurde in den 50-er, 60-er Jahren gebaut und brachte den Wasserspiegel der Flüsse 25 Meter näher an die Burgmauern.

Heute kannst du den Burghof kostenlos betreten. Wenn du den Königspalast, die Kapelle und das Museum besichtigen möchtest, kostet es 150 CZK (6,3 €), für Kinder 60 CZK (2,5 €). Für den Parkplatz gibst du weitere 100 CZK (4,2 €) aus.

Tipp: Von und zu der Burg werden auch Schifffahrten organisiert, an denen du nach Lust und Laune teilnehmen kannst.

Písek

Schon im 12. Jahrhundert war dieser Ort bewohnt, wo jetzt die historische Stadt steht. Sie verdankt ihre Entwicklung des goldhaltigen Sandes, der in der Region entdeckt wurde. Písek wurde von König Ottokar II. Přemysl in der Mitte des 13. Jahrhunderts mit einer Burg, einer Kirche und einer Steinbrücke gegründet. Ab dem 14. Jahrhundert wurde Písek zum wichtigen Verwaltungszentrum. In den späteren Jahrhunderten litt sie unter dem Dreißigjährigen Krieges, unter Erbfolgekriegen und wurde von Franzosen und Bayern besetzt. Heute ist die Stadt ein beliebter Sommerurlaubsort und ein bekanntes Kulturzentrum der Einheimischen.

Steinbrücke Písek

Die alte Steinbrücke in Písek

Dank seiner reichen Geschichte gibt es in Písek vieles zu sehen und zu entdecken. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist die alte Steinbrücke aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist die älteste in Tschechien (sogar die Karlsbrücke in Prag ist jünger) und nach Regensburg die zweitälteste in Europa nördlich der Alpen. Neben ihr, am Ufer der Otava, werden in den Sommermonaten kunstvolle Sandburgen aufgestellt, die dich an die Entstehung der Stadt erinnern.

Die Burg aus dem 13. Jahrhundert ist heute Sitz des Regionalmuseums. Dieses ist mit dem schönen barocken Rathaus verbunden. Auf der linken Seite des Hauptplatzes (Velké náměstí) findest du noch die kleine Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes (Kostel Povýšení svatého Kříže). Ihre Fassade ist mit Sgraffitos geschmückt. In Písek sind mehrere Gebäude mit diesem Putztechnik aus der Zeit der Renaissance zu sehen, z. B. das Hotel Otava. Halte Ausschau nach den Details!

Ein weiteres bemerkenswertes Bauwerk ist die gotische Kirche der Geburt der Jungfrau Maria mit einem 74 m hohen Turm. Westlich vom Gotteshaus steht noch ein Teil der Stadtbefestigung mit einer Bastion. Der ehemalige Wassergraben wurde zu einem Park umgestaltet.

Tipp: Neben der gotischen Kirche befindet sich das Ristorante Pomodoro. Auf der Speisekarte stehen nicht nur italienische Spezialitäten. Den Burger mit Ofenkartoffeln können wir warm empfehlen. Ein Spaghetti Carbonara ist z. B. 199 CZK (8,4 €), ein Glas Weißwein 69 CZK (2,8 €) und ein Waldbeerlimo 59 CZK (2,4 €).

Auf dem Platz Alšovo náměstí steht die barocke Pestgedächtnissäule mit Heiligenstatuen. Der Stadtpark Palacký ist perfekt für einen kleine Pause während der Stadtbesichtigung.

Stadtpark Písek

In dem Stadtpark von Písek

Am östlichen Ortsrand von Písek findest du eine kleine Seenlandschaft, die aus 4 kleinen Seen besteht: Rybník Trubka, Rybník Bašta, Rybník Tichávek und Rybník Beran. Die Gewässer sind zum Baden geeignet. Parallel zu den Seen verläuft ein schattiger Park. Seine Besonderheit ist der schöne Waldweg, an dem entlag an mehreren Stationen kleine Mitmachaufgaben für Spaziergänger und für Kinder zu finden sind – ein Waldspaziergang mit Spaßfaktor.

Kleiner See Písek

Kleiner See bei Písek

Písek hat uns ganz gut gefallen. Besonders wegen seiner Ruhe. Trotz Sommerwochenende war in der Stadt wenig los.

Hotelempfehlung für Písek

Das modern eingerichtete Hotel U Kapličky war eines der besten Hotels, in dem wir während des Tschechien-Roadtrips übernachtet haben. Das Zimmer war gemütlich eingerichtet und hell. Das Frühstück war sehr reich und lecker. Die Unterkunft besitzt kostenlose Parkplätze, die nützlich sind, wenn du Parkgebühren in der Stadt vermeiden möchtest. Das Stadtzentrum liegt ca. 1 km weit, das du in 10 Minuten zu Fuß erreichst.

Restaurantempfehlung für Písek

Pomodoro Ristorante liegt in der mittelalterlichen Altstadt, gleich neben der gotischen Kirche. Es ist zwar ein italienisches Restaurant, du bekommst auch andere Gerichte, wie Burger (sehr empfehlenswert) und Salate. Die Speisekarte gab es hier auch nur in Tschechisch, der Kellner sprach aber Englisch und konnte uns beraten. Die Gerichte waren sehr lecker und eine große Portion.

Abendessen im Pomodoro Ristorante Písek

Abendessen in dem Pomodoro Ristorante

Water Hoslovice – die Wassermühle bei Hoslovice

Es ist „nur“ eine kleine Wassermühle, trotzdem war sie eine schöne Abschlussstation unseres Roadtrips. Es kann besonders für Kinder interessant sein, da es hier sogar einige Tiere gibt (Kaninchen, Schafe, Ziegen, Meerschweinchen) und viele Gegenstände ausgestellt werden, die die Kleinen heutzutage höchstens aus den Büchern kennen.

Water Hoslovice

Wassermühle Hoslovice

Die Sehenswürdigkeit besteht aus mehreren Gebäuden, das sind das Wohnhaus und die Mühle, die Stallungen mit dem Schuppen und der Scheune. Im Mühlengebäude siehst du die gut erhaltene und funktionstüchtige Mahlanlage, den Getreidespeicher, eine Holzstube und das Wohnzimmer, in dem sich auch ein Backofen und ein Kachelofen befinden. In den Nebengebäuden sind alte landwirtschaftliche Geräte zu bestaunen. In dem Informationszentrum der Wassermühle enthält auch eine ständige ethnographische Ausstellung.

Der Eintritt kostet 40 CZK (1,7 €) pro Erwachsene.

Die Mühle Hoslovice hat eine ziemlich lange Geschichte. Sie wurde schon in dem 14. Jahrhundert erwähnt. Ihr letzter Besitzer starb in 2004. Die Gebäude wurden von der Südböhmischen Bezirk renoviert und im Jahr 2008 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Sehenswürdigkeiten in Südböhmen auf der Karte

Tipps für deine Südböhmen Reise

Parken in Südböhmen: Die Parkplätze sind in den Städten und an bekannten Sehenswürdigkeiten, wie das Wasserschloss Červená Lhota (60 CZK ~ 2,5 €), Schloss Hluboká (90 CZK pro Tag ~ 3,8 €) oder die Burg Klingenberg (100 CZK ~ 4,2 €), kostenpflichtig. Wenn du etwas an den Gebühren sparen möchtest, buchst du eine Unterkunft, wo dir ein Parkplatz kostenlos zur Verfügung steht. Besonders in Krumau kannst du damit Geld sparen (10 € pro Tag), wenn du außerhalb des Zentrums übernachtest. Český Krumlov ist überschaubar groß. Wenn du dein Auto bei dem Hotel lässt, erreichst du den Stadtkern zu Fuß in wenigen Minuten.

Geld wechseln in Südböhmen: Den besten Wechselkurs hatten wir gleich nach der deutsch-tschechischen Grenze in einer kleinen Wechselbude namens Směnárna JASI s.r.o. Die winzige Holzhütte steht am Straßenrand.

Camping und Baden in Südböhmen: Die südwestliche Region Tschechiens ist sehr reich an Gewässern. Überall gibt es Bäche, Flüsse und Seen. Viele davon sind zum Schwimmen geeignet. Wenn du mit Van oder Wohnmobil unterwegs bist oder gerne ein Zelt aufbaust, findest du an zahlreichen Orten Campingplätze.

Hohe Türme in den Städten: Erstaunlich, aber die meisten Türme der historischen Städte sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Wir können es mit Sicherheit behaupten, dass wir noch nie in so vielen Aussichtstürmen oben waren. Du musst meist eine kleine Eintrittsgebühr zahlen und einige hundert Treppen erklimmen. Es lohnt sich aber, weil du jedes Mal mit einem tollen Ausblick belohnt wirst.

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