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Erg Chegaga

Mhamid und Erg Chegaga – Sehenswürdigkeiten im Tor zur Sahara

Mhamid El Ghizlane, oft nur Mhamid genannt, liegt im südlichen Teil Marokkos, dort, wo die Straße in den endlosen Sand der Sahara übergeht. Der kleine Ort gilt als „Tor zur Wüste“ und ist Ausgangspunkt für unvergessliche Touren in die Dünen des Erg Chegaga. Doch nicht nur die Wüste selbst ist beeindruckend – auch in Mhamid gibt es faszinierende Orte, die einen authentischen Einblick in Geschichte, Kultur und das heutige Leben am Rande der Sahara bieten.

In diesem Beitrag stellen wir dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Mhamid und Erg Chegaga vor – inklusive praktischer Tipps für deinen Besuch.

Das alte Lehmdorf südlich von Mhamid

Direkt neben der Kasbah Aladdin befindet sich ein altes Lehmdorf, das wie eine Zeitreise in die Vergangenheit wirkt. Zwischen hohen Lehmhäusern und engen Gassen kann man noch heute die traditionelle Bauweise der Region erleben.

Früher lebten hier Berber-Familien, die seit Jahrhunderten die Oasen und den Rand der Sahara bewohnten. Heute wird das Dorf jedoch hauptsächlich von Menschen bewohnt, die ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammen. Sie leben hier noch immer unter einfachsten Bedingungen.

Wenn du Mhamid besuchst, solltest du unbedingt einen Spaziergang durch dieses Dorf einplanen. Es ist ein authentischer Ort ohne Touristenmassen, perfekt um das „echte“ Leben am Rand der Sahara zu sehen.

Tipp: Respektiere unbedingt die Privatsphäre der Bewohner und frage vorher, wenn du Fotos machen möchtest.

Tipp: Wenn du dort bist, werden schnell kleine Kinder deine Gesellen. Habe kleine Snacks dabei, die du unter ihnen verteilen kannst!

Seven 7 Kasbah Museum

Das Seven 7 Kasbah Museum ist eine liebevoll restaurierte Kasbah, die in ein kleines Museum umgewandelt wurde. Hier erfährst du alles über die Lebensweise der Nomaden und die Traditionen der Region.

Besonders spannend sind die Ausstellungsstücke, die alte Werkzeuge, Haushaltsgegenstände und Handwerkskunst zeigen. Das Museum vermittelt so ein anschauliches Bild vom Alltag der Menschen, die seit Jahrhunderten in dieser harschen Umgebung gelebt haben.

Das Museum ist ein Geheimtipp, weshalb du hier alleine sein kannst. Plane etwa halbe bis eine Stunde für den Besuch ein.

Tipp: Es ist ideal als Zwischenstopp vor oder nach einer Wüstentour.

Leider war das Museum während unseres Aufenthaltes in Mhamid geschlossen.

Museum Kasar Bounou

Etwas außerhalb von Mhamid liegt das Museum Kasar Bounou im gleichnamigen Dorf, ein historischer Lehmbau, der einst eine kleine Karawanenstation war.

Heute bietet dir das winzige und staubige Museum Kasar Bounou eine spannende Ausstellung aus alten Gegenständen und Werkzeugen. Ein netter alter Mann zeigt dir die Artefakte und erklärt dir wie sie benutzt wurden. (Er kann zwar nur Französisch, trotzdem haben wir uns verstanden.)

Erg Chegaga

Nur wenige Orte in Marokko wirken so beeindruckend wie die Dünen von Erg Chegaga. Mit einer Ausdehnung von etwa 40 km Länge und 15 km Breite ist sie die größte Sandwüste des Landes. Die höchsten Dünen erreichen bis zu 300 Meter – ein atemberaubender Anblick, besonders bei Sonnenauf- oder -untergang.

Im Gegensatz zum bekannten Erg Chebbi bei Merzouga ist Erg Chegaga viel schwerer zu erreichen. Von Mhamid sind es rund 60 Kilometer Offroad-Piste, die nur mit Allradfahrzeugen oder per Kameltrekking bewältigt werden können. Gerade deshalb ist Chegaga noch sehr ursprünglich und kaum touristisch überlaufen.

Schon die Anfahrt ist ein Abenteuer: Wir sind am Nachmittag gestartet, die Fahrt mit dem Geländewagen dauerte etwa zwei Stunden. Anfangs führt der Weg über flache, steinige Wüstenlandschaften – karg, endlos und voller Weite. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, erheben sich am Horizont die ersten goldgelben Sanddünen, die immer größer und mächtiger werden.

Unterwegs machten wir einen Stopp an der Oase Sacre, einer kleinen, idyllischen Oase mit Palmen mitten in der kargen Steinwüste. Hier spürt man, wie wichtig solche Orte für Karawanen und Nomaden seit jeher waren. Danach stand ein kurzer Kamelritt auf dem Programm.

Kamelritt Erg Chegaga

Kamelritt in Erg Chegaga

In Erg Chegaga angekommen, hieß es: Schuhe aus und hoch auf die Dünen klettern! Der Aufstieg auf eine der hohen Sanddünen war zwar anstrengend, aber die Aussicht von oben war atemberaubend: ein endloses Meer aus Sandhügeln, das sich bis zum Horizont erstreckt, dazu das warme Licht der untergehenden Sonne.

Am Abend erwartete uns ein traditionelles Abendessen an einem kleinen Lagerfeuer. Unter dem funkelnden Sternenhimmel der Sahara, fernab jeder Lichtverschmutzung, entstand ein Gefühl von unendlicher Ruhe und Freiheit.

Wir haben zwar nach dem Abendessen in unser Hotel zurückgekehrt, aber du kannst deinen Aufenthalt mit Übernachtung in einem Wüstencamp verbinden. So kannst du den Sonnenuntergang über den Dünen, den beeindruckenden Sternenhimmel und die Stille der Sahara in vollen Zügen genießen.

Es gibt mehrere Tour-Varianten nach Erg Chegaga:

  • Halbtägige Tour (Nachmittag bis Abend): Ideal, wenn du nur wenig Zeit hast, aber dennoch die Magie der Dünen erleben möchtest.
  • Ganztägige Tour: Mit längeren Stopps und mehr Zeit in den Dünen, inklusive Mahlzeiten unterwegs.
  • Mehrtägige Tour mit Übernachtung: Die beliebteste Variante! Übernachtung in einem traditionellen oder luxuriösen Wüstencamp mit Musik, Lagerfeuer.
  • Kamel-Trekking: Für Abenteurer, die die Wüste langsam und intensiv erleben wollen – von ein bis mehreren Tagen, begleitet von Nomaden und Kamelen.

Entscheide, was dir besser passt. Auf Tripadvisor oder GetYourGuide findest du zahlreiche Reiseveranstalter. Wir haben unsere Halbtages-Tour mit Sahara Mystery gemacht. Wir können sie warm empfehlen.

Tipp: Beste Reisezeit: Oktober bis April. Im Sommer sind die Temperaturen extrem hoch. In den Wintermonaten kann es aber in der Wüste auch kühl sein.

Hotelempfehlung in Mhamid

Für unseren Aufenthalt in Mhamid haben wir uns für das Dar Sidi Bounou entschieden – eine charmante und authentische Unterkunft am Rand der Oase. Die Anlage liegt idyllisch zwischen Palmen und Lehmhäusern, nur wenige Autominuten vom Zentrum entfernt.

Wichtig zu wissen: Das Dar Sidi Bounou schließt während der heißen Sommermonate, da die Temperaturen in Mhamid dann extrem hoch werden und die Unterkunft verfügt nicht über eine Klimaanlage.

Anreise nach Mhamid

Mhamid liegt abgelegen im Süden Marokkos, am Ende der Straße, die von Zagora in die Wüste führt. Die Anreise ist zwar lang, aber landschaftlich abwechslungsreich und voller Eindrücke:

  • Von Marrakesch: Die Fahrt dauert rund 7-8 Stunden mit dem Auto (ca. 450 km). Sie führt über den Hohen Atlas, vorbei an Ouarzazate und Zagora – eine der schönsten, aber auch anstrengendsten Strecken Marokkos. Viele Reisende planen mindestens eine Übernachtung in Ouarzazate oder Zagora ein.
  • Von Ouarzazate: Rund 4-4,5 Stunden Fahrt, vorbei an Palmenoasen und Kasbahs im Draa-Tal – eine landschaftlich beeindruckende Strecke.
  • Mit dem Bus: Es gibt Direktbusse von Marrakesch nach Mhamid (z. B. CTM oder Supratours), die etwa 10 Stunden unterwegs sind.

Tipp: Wenn du nicht selbst fahren möchtest, kannst du auch eine organisierte Tour von Marrakesch oder Ouarzazate nach Mhamid buchen, oft kombiniert mit einer Wüstenübernachtung.

Wie viel Zeit für Mhamid einplanen?

Die Frage, wie lange man in Mhamid bleiben sollte, hängt stark von den eigenen Plänen ab. Grundsätzlich lohnt es sich, mindestens 1-2 Tage einzuplanen.

Wir haben in Mhamid einen vollen Tag verbracht. Es hat ausgereicht, um am Vormittag das Lehmdorf und das Museum zu besuchen bzw. am Spätnachmittag in die Wüste zu fahren.

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